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Streik bei Deutscher Bahn: Viele ÖBB-Züge können nicht fahren

Schlechte Nachrichten gibt es für viele ÖBB-Züge.
Schlechte Nachrichten gibt es für viele ÖBB-Züge. ©REUTERS/Lisi Niesner (Symbolbild)
Der Startschuss für Streiks bei der Deutschen Bahn durch die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ist am Samstag - zu Beginn einmal im Güterverkehr - gefallen. In den nächsten Tagen können mehrere ÖBB-Züge nicht fahren.
Zugausfälle laut ÖBB möglich

Der Arbeitskampf laufe allmählich an, es gebe nach und nach die entsprechenden Rückmeldungen der Streikleitungen vor Ort, sagte ein GDL-Sprecher am Nachmittag. Lokführer und Lokführerinnen sowie Beschäftigte in den Werkstätten bei der Bahn-Tochter DB Cargo seien aufgerufen, die Arbeit niederzulegen.

Streik hat laut ÖBB Auswirkungen auf Österreich

Die Bahn bestätigte am Nachmittag auf Anfrage, dass die Aktionen begonnen hätten. Der Streik soll mehr als drei Tage bis Mittwochfrüh andauern. Ab Montag soll auch der Personenverkehr bestreikt werden. Die Deutsche Bahn geht davon aus, dass dann lediglich ein Viertel des Angebots im Fernverkehr gefahren werden kann. Verbindungen von und nach Österreich werden vom Streik laut ÖBB teilweise betroffen sein. Sonntag, Montag und Dienstag können zahlreiche Nachtreisezüge der ÖBB nach und in Deutschland nicht geführt werden.

Industrie-und Logistikverbände hatten den Arbeitskampf der GDL im Güterverkehr zuvor kritisiert. Sie verwiesen unter anderem auf die besonderen Belastungen, denen die Lieferketten bereits in der Coronakrise ausgesetzt waren. "Die deutsche Wirtschaft versucht gerade erst nach der Corona-Pandemie Fuß zu fassen", teilte etwa der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Rainer Dulger, mit. "Das darf nicht durch die hohen volkswirtschaftlichen Kosten eines solchen Streiks gefährdet werden."

Bahn schwieg zu genauen Folgen von Streik

Über die genauen Auswirkungen des Streiks bei DB Cargo machte die Bahn zunächst keine Angaben. Der Konzern kündigte an, gemeinsam mit externen Partnerbahnen versorgungsrelevante Züge fahren zu lassen. In den Rangieranlagen seien vor der zweiten Streikwelle Rückstaus aufgelöst und Kapazitäten geschaffen worden, um den Zugbetrieb zu sichern.

Die GDL hatte bereits in der vergangenen Woche zwei Tage lang den Güter- und Personenverkehr bestreikt. Mehrere Tausend Beschäftigte auch in der Infrastruktur hatten sich am Arbeitskampf beteiligt und große Teile vor allem des Personenverkehrs lahmgelegt.

Der GDL geht es unter anderem um mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Sie fordert Lohnerhöhungen von rund 3,2 Prozent sowie eine Corona-Prämie von 600 Euro im laufenden Jahr. Die Bahn ist bereit, die 3,2 Prozent in zwei Stufen zu zahlen, will das aber zu jeweils späteren Zeitpunkten tun als die GDL. Uneinigkeit besteht außerdem über die Form der Betriebspension.

(APA/Red)

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