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Stadt Wien fordert Hilfe bei Rettung der Wiener Sängerknaben

Auch die Wiener Sängerknaben blieben durch die Corona-Krise nicht von finanziellen Schwierigkeiten verschont.
Auch die Wiener Sängerknaben blieben durch die Corona-Krise nicht von finanziellen Schwierigkeiten verschont. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Die Stadt Wien will die coronabedingt in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Wiener Sängerknaben retten. Dabei wird Hilfe vom Bund gefordert.

Die Stadt Wien will die Wiener Sängerknaben retten, die durch die Coronakrise in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind.

"Ich kann mir vorstellen, dass die Stadt die Sängerknaben mit einer Subvention in der Höhe von einer Million Euro unterstützt", sagte Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) im Interview mit dem "Kurier" (Samstagsausgabe). Allerdings müsse sich auch der Bund beteiligen, fordert er. "Ich erwarte mir hier Vorschläge", sagte Hanke.

50 Mio. Euro für "Stolz auf Wien Beteiligungs GmbH"

Für eine Beteiligung der Stadt im Rahmen der "Stolz auf Wien Beteiligungs GmbH" kämen die Sängerknaben nicht in Frage, da sie als Verein organisiert sind.

An welchen fünf Firmen sich die Stadt hier in einer ersten Runde beteiligen will, will Hanke Mitte September bekanntgeben. Vorerst stünden 50 Mio. Euro zur Verfügung, sagte er, er kann sich aber auch eine Aufstockung vorstellen: "Wenn Bedarf besteht, finde ich weitere Investoren."

Wiener Sängerknaben in finanziellen Schwierigkeiten

Die Wiener Sängerknaben müssen durch die Absage von Auftritten und Tourneen aktuell massive Einnahmenverluste hinnehmen. "Wir sind ein gemeinnütziger Verein ohne öffentliche Subventionen. Solange die Chöre nicht auftreten können, haben wir kein Einkommen, das wir dringend benötigen, um die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen zu finanzieren: Bis Jahresende verlieren wir voraussichtlich zwei Millionen Euro", heißt es auf der Homepage der Sängerknaben.

Zuletzt wurde bereits entschieden, dass die Schule der Wiener Sängerknaben künftig eine Bildungsanstalt für Darstellende Kunst wird. Der seit 20 Jahren laufende Schulversuch an der Einrichtung wurde ins Regelschulwesen übernommen. Die Umwandlung sei "mehr als symbolischer Beitrag", der Institution über die Krisenzeit hinweg zu helfen, hatten Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) und Schuldirektor Hans-Christian Granaas versichert.

Laut Bund bereits Soforthilfe zugesagt

Den Wiener Sängerknaben wurde bereits Soforthilfe zugesagt. Das hat Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) am Montag mitgeteilt. Konkret wurden aus dem "Unterstützungsfonds für Non-Profit-Organisationen (NPO)" 431.000 Euro zugesagt, teilte sie der APA mit. Die Initiative des Wiener Finanzstadtrats Peter Hanke (SPÖ) begrüßte sie.

Die Hälfte der NPO-Mittel ist laut Mayer bereits ausbezahlt worden. "Darüber hinaus steht das Kulturressort seit Wochen im engen direkten Austausch mit den Sängerknaben, etwa in Bezug auf die ausgefallenen Engagements bei der Hofmusikkappelle. Ich bin zuversichtlich, dass wir auch hier eine gute Lösung finden werden. Der Bund bekennt sich ausdrücklich zum Erhalt der Wiener Sängerknaben - gerade in dieser Krise", versicherte die Staatssekretärin.

(APA/Red)

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