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Fake News: Spitäler laut Belakowitsch (FPÖ) wegen Impfschäden überfüllt

Belakowitsch
Belakowitsch ©APA/ROLAND SCHLAGER
FPÖ-Abgeordnete Dagmar Belakowitsch behauptete am Samstag bei der Corona-Demo in Wien, dass Spitäler in Österreich wegen Impfschäden überfüllt seien. Die FPÖ wollte die Aussage nicht kommentieren, die anderen Parteien sind entsetzt. Die Ärztekammer wies die Aussage als "Fake News" zurück.
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Die FPÖ-Abgeordnete Dagmar Belakowitsch sorgt für Empörung mit der Behauptung, die Spitäler wären nicht mit Ungeimpften gefüllt, sondern mit Geimpften, die wegen Impfschäden behandelt werden müssen. In der Diskussionssendung "Im Zentrum" zeigten sich alle anderen Parteien fassungslos über diese "Lüge". Salzburgs FPÖ-Chefin Marlene Svazek wollte dazu nichts sagen, derartiges würde man in der FPÖ nicht in einer ORF-Sendung, sondern parteiintern debattieren.

Geimpfte mit Impfschäden im Spital?

Belakowitsch hatte bei der Corona-Demo am Samstag in Wien - wie auf Social-Media-Videos zu sehen ist - behauptet, es seien "nicht die bösen Ungeimpften", die die Spitäler füllen. "Oh nein, das sind ganz ganz viele Geimpfte, die aufgrund eines Impfschadens behandelt werden müssen."

Ärztekammer weist Fake News zurück

Die Ärztekammer hat die Aussagen der FPÖ-Abgeordneten Dagmar Belakowitsch, wonach die Spitäler nicht mit Corona-Kranken aufs Schärfste zurückgewiesen. Diese Behauptung widerspreche allen wissenschaftlichen Evidenzen. Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres empfahl auf APA-Anfrage, dass man sich Informationen über die Lage in den Spitälern bei den Ärzten und Pflegern vor Ort holte und nicht Fake News aus dem Netz aufsitze.

Kritik von den anderen Parteien

ÖVP-Klubobmann August Wöginger, Grünen-Klubchefin Sigrid Maurer, SPÖ-Vizeklubchef Jörg Leichtfried und NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger zeigten sich über diesen Auftritt fassungslos. Mit einer Partei, die bereit sei, offen zu lügen, sei es schwer zusammenzuarbeiten, "aber unsere Hand ist ausgestreckt", sagte Maurer. Wöginger und Leichtfried erinnerten auch daran, dass FPÖ-Chef Herbert Kickl ein Entwurmungsmittel gegen Corona empfohlen und damit die Gesundheit von Menschen gefährdet habe.

FPÖ ortet "künstliche Aufregung"

FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz ortete am Montag eine "von der Regierung und der ihr ergebenen Opposition künstlich erzeugte Aufregung", um von ihrer "kolossalen Impfzwang-Lüge abzulenken". Impf-Nebenwirkungen würden vertuscht werden, meinte Schnedlitz sinngemäß und sprach sogar von einer "enormen Dunkelziffer". "Bald wird schon jeder jemanden kennen, der unter einer Impf-Nebenwirkung leidet", so Schnedlitz.

Belakowitsch war nicht nur lange Zeit FPÖ-Gesundheitssprecherin, sie ist auch noch Medizinerin. Sie hat allerdings nie als Ärztin gearbeitet und war nie im Ärzteregister aufgelistet, weswegen die Ärztekammer rechtlich auch nichts gegen sie tun kann.

(APA/red)

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