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So werben die Parteien in den Sozialen Medien

Der Wahlkampf der Parteien in den Sozialen Medien.
Der Wahlkampf der Parteien in den Sozialen Medien. ©APA/HELMUT FOHRINGER
Auch bei der Landtagswahl im Burgenland sind die Sozialen Medien ein wichtiges Instrument, um Wähler anzusprechen. Hauptmedium bleibt Facebook, doch die großen Parteien haben auch Instagram für sich entdeckt.
Ausgangslage, Ziele und Chancen der Parteien

Besonders Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) und sein Stellvertreter Johann Tschürtz (FPÖ) teilen viele Inhalte. Twitter bleibt in den meisten Fällen unbeachtet.

SPÖ setzt auf Popularität von Doskozil

ie SPÖ setzt im Internetwahlkampf besonders auf die Popularität von Doskozil. So nutzt sie neben ihrer eigenen Webseite auch die Seite "hanspeterdoskozil.at", um die Termine des Landeshauptmanns zu dokumentieren. Kürzlich wurde ein "Dosko Song" veröffentlicht, der die Vorzüge des Spitzenkandidaten besingt. Die eigenen Ziele werden als "Doskos Ziele" bezeichnet, ein strukturiertes Wahlprogramm findet sich jedoch nicht.

Auf Facebook liegt Doskozils Seite mit 16.000 Abonnenten weit vor den Zahlen der burgenländischen Parteiseiten. Hier lässt die SPÖ in vielen Videos Unterstützer zu Wort kommen und hat eine eigene, laufend ergänzte Galerie "Wir für Dosko" eingerichtet. Doskozil liegt auch auf Instagram mit rund 7.000 Followern deutlich vor anderen Kanälen, inklusive der SPÖ Burgenland (rund 1.500). Im "Dosko-Quiz" kann man private Details des Landeshauptmanns erraten. Twitter und Youtube werden von Parteichef und Partei stiefmütterlich bis gar nicht verwendet.

FPÖ auf Facebook sehr präsent

Auf der Webseite der FPÖ werden regelmäßig Positionen der Kandidaten veröffentlicht, Videos findet man hier keine. Stattdessen gibt es Links zu den bundesweiten FPÖ-Kanälen, FPÖ-TV und der Online-Ausgabe der "Neuen Freien Zeitung".

Auf Facebook hat die FPÖ die Parteiseite mit den meisten Abonnenten (rund 10.500), Landeshauptmann-Stellvertreter Johann Tschürtz genießt mit 43.000 Abonnenten die mit Abstand größte Reichweite in diesem Wahlkampf. Auf allen Facebook-Kanälen teilt die FPÖ Burgenland sowohl burgenländische als auch bundespolitische Inhalte in verschiedenen Formaten professionell und mit großer Regelmäßigkeit. Auch Orts- und Jugendverbände sind sehr aktiv. Auf Youtube und Instagram sind Spitzenkandidat Tschürtz und die FPÖ Burgenland nur marginal vertreten. Twitter wird nicht verwendet.

Wahlkampf: ÖVP setzt auf Übersicht und auch auf Instagram

Die ÖVP betont auf ihrer Webseite das Türkise. Die Partei um den Eisenstädter Bürgermeister Thomas Steiner präsentiert sich und ihren Spitzenkandidaten sehr professionell mit Videoporträts und übersichtlichem Wahlprogramm. Es wird sogar ein Whatsapp-Nachrichtendienst angeboten.

Auf Facebook dokumentiert die ÖVP mit rund 4.600 Abonnenten ihren Wahlkampf anhand von Videos, Bildern und Storys mit mehreren Posts täglich. Auf Instagram tut sich besonders die Junge Volkspartei hervor, die all ihre Kandidaten in Videos persönlich vorstellt. Auf Twitter ist die ÖVP mit täglichen Updates ebenfalls präsent, verweist hier jedoch vor allem auf die eigene Webseite.

Burgenland-Wahl: Die Grünen ganz privat

Die Grünen bieten auf ihrer Internetseite übersichtlich Kandidaten und Wahlprogramm, auf Facebook stellen sich die Bewerber auch privat vor. Wie alle anderen Parteien erklären auch die Grünen auf dieser Plattform die Besonderheiten des burgenländischen Wahlsystems. Spitzenkandidatin Regina Petrik ist besonders auf Twitter aktiv, auf Instagram hat die Partei vor allem Wahlplakate hochgeladen.

LBL mit zurückhaltender Internetpräsenz

Zurückhaltend ist die Internetpräsenz des Bündnis Liste Burgenland (LBL). Auf der Webseite findet man weder das Wahlprogramm noch eine Vorstellung der Kandidaten. Auf Facebook schreibt die Partei viel bundespolitisches und macht Wahlwerbung in den Kommentarspalten der politischen Mitbewerber. Twitter und Instagram nutzt das Bündnis nicht.

NEOS auf Facebook und Instagram sehr aktiv

Die NEOS überraschen mit eher traditioneller Internetpräsenz: Zwar findet sich auf der Webseite das Wahlprogramm übersichtlich dargestellt, doch gibt es kaum interessante Formate, dafür aber viele Verweise auf Seiten und Kanäle der Bundespartei. Auf Facebook ist die Partei um Spitzenkandidat Eduard Posch jedoch sehr aktiv und hat dort sogar um Kandidaten geworben. Auf Instagram sind die NEOS auch präsent, warten hier aber mit wenig innovativen Formaten auf. Twitter und Youtube werden de facto nicht verwendet.

Alle Informationen zur Burgenland-Wahl 2020 in unserem Special

(APA/Red)

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