"Slowhand" Eric Clapton feiert 70. Geburtstag: Neues Album "Forever Man"

Eric Clapton gehört zu den ganz großen Namen einer Musikergeneration, wie sie in dieser Dichte vielleicht nicht wieder kommt. Er hat 129 Millionen Alben verkauft und mit allen Großen seiner Zeit gearbeitet: mit Frank Zappa und mit den Beatles, mit Aretha Franklin, Mark Knopfler, oder mit Bob Dylan.

Clapton schuf Hits, die zu Evergreens wurden: “I Shot The Sheriff” gehört dazu, aber auch der Country-Hit “Lay Down Sally” oder die Ballade “Wonderful Tonight”. Das Fachmagazin “Rolling Stone” setzte ihn im Jahr 2003 auf Platz zwei der 100 größten Gitarristen aller Zeiten, hinter Jimi Hendrix und vor Led-Zeppelin-Gitarrist Jimmy Page.

Eric Clapton: Höhen und große Tiefen

Die Musik prägte Claptons Leben, seit er sich im Alter von 17 Jahren der Band “The Roosters” anschloss. Aber auch der Alkohol beeinflusste den Musiker. “Das Problem dabei war nur, dass ich wieder hoffnungslos an der Flasche hing und praktisch jede Kontrolle über mein Trinkverhalten verloren hatte”, räumte Clapton in seiner Autobiografie “Mein Leben” ein, die er 2007 veröffentlicht hatte. Es bedurfte mehrerer Entziehungskuren, um Eric Clapton vom Suff zu befreien, wie er in der selten schonungslosen Selbstbeschreibung offenbart.

Nichts aber nahm soviel Einfluss auf den Mann, den viele “Gitarrengott” nennen, wie der tragische Tod seines Sohnes. “Nie hatte ich stärker das Gefühl, ein normales Leben zu führen, als mit diesen beiden”, schrieb er über die Tage mit Söhnchen Conor und dessen Mutter Lory. “Conor war ein hübscher Junge mit blondem Haar, ähnlich wie meines in diesem Alter gewesen war, und braunen Augen.” Bis eines vormittags der Anruf kam: Conor ist tot. Beim Spielen war der Vierjährige durch ein geöffnetes, bodentiefes Fenster im 53. Stock eines New Yorker Wolkenkratzers gelaufen.

“Tears In Heaven”

Das war 1991. Wenig später veröffentlichte Clapton einen Song, mit dem er die Trauer über den Tod des Kindes verarbeitete. “Tears In Heaven” wurde zum Welthit. “Wenn wir uns treffen, im Himmel, da bei Dir, wirst Du mich erkennen, beim Namen rufen, so wie hier?” heißt es in einer der Zeilen.

1945 im englischen Ripley geboren, wurde Clapton von den Großeltern aufgezogen, weil seine Mutter nach Kanada verschwunden war. Als er sie kennenlernte, durfte er sie nicht “Mummy” nennen. Sein Frauenverschleiß ist ebenso legendär wie seine “Slowhand” an der Gitarre – vielleicht ein Kulturgut des Rock’n’Roll. Seine fünf Kinder haben drei verschiedene Mütter – zwei von ihnen waren nicht seine Ehefrauen.

Im Juni 2014 gastierte Eric Clapton zuletzt live in Wien – und begeisterte seine Fans. Sein neues Album “Forever Man” erscheint am 11. Mai 2015.

(APA/Red.)