Simulationsforscher Popper: Darum flacht die Coronawelle ab

Simulationsforscher Niki Popper sieht bei den momentanen Corona-Zahlen eine "vorübergehende Delle". Die Aspekte, die aktuell zu diesem Trend beitragen, seien das relativ warme Wetter, das gut funktionierende Testen an Schulen und die weniger gewordenen Reiserückkehrer. Die Abflachung bei den Ansteckungen habe aber nichts mit den Entwicklungen in anderen Coronawellen zu tun, als mit massiven Gegenmaßnahmen gegengesteuert werden musste. "Wir haben jetzt eine sehr kippelige Situation", analysierte der Forscher im Ö1-Mittagsjournal: Viele Menschen, wenn auch noch nicht ausreichend viele, seien geimpft und somit "aus den Ausbreitungsnetzwerken draußen". Gleichzeitig gebe es aber immer noch genug Ressourcen in Bevölkerungsgruppen, die sich infizieren können.
Corona-Ansteckungen nicht mehr exponentiell
Die Corona-Ansteckungen würden also weitergehen, aber ohne exponentielles Wachstum wie davor. "Die Frage ist, wie hoch kommen wir da und können wir diesen Anstieg, den wir durchlaufen müssen, niedrig halten", sagte Popper. Er sprach von einem "logistischen Wachstum", dabei gehe die Ansteckungskurve zunächst noch exponentiell nach oben, dann werde sie gerade und schmiege sich an die Herdenimmunität an, deren Ausmaß noch nicht bekannt sei. Die Folge sei eine schrittweise Eindämmung, die Krankheit brauche "immer mehr Kraft", um neue zu Infizierende zu finden. Österreich stehe "ganz am Anfang dieser Phase".
Popper hofft auf 800.000 weitere Impfungen
800.000 Impfungen müssten noch geschafft werden, dann wäre jetzt schlagend werdenden Effekten wie schlechterem Wetter und mehr Aufenthalt in Innenräumen "allein durchs Impfen" ohne zusätzliche starke Maßnahmen genügend entgegenzusetzen. "Dann sind wir wirklich aus dem Schneider", so Popper.
(APA/Red)