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Silbermond live in der Arena Wien: Romantische Rock-Attitüde

Silbermond rockten am Freitagabend die Arena Wien Open Air.
Silbermond rockten am Freitagabend die Arena Wien Open Air. ©Vienna.at/Bernhard Jank
Der Freitagabend in Wien stand ganz im Zeichen der Open Air-Konzerte. Während Bon Jovi in der Wiener Krieau für Stimmung sorgten, gastierte die deutsche Rockgruppe Silbermond in der Arena – und sorgte trotz Regenguss für einen gelungenen Konzertabend.
Silbermond rocken die Arena
Die Band im Interview
Bosse live on stage
JFT-Trio aus Linz

Open Air-Konzerte sind ansich eine feine Sache. Unangenehm nur, wenn das Wetter nicht mitzuspielen gedenkt.

Tat in diesem Fall der guten Stimmung aber keinen Abbruch: Am Freitag gehörte die Open Air-Bühne der Arena Wien der deutschen Rockformation Silbermond. Und die zeigten an diesem Abend deutlich: Eine Band mit 15 Jahren Erfolgsgeschichte hinter sich weiß, wie man einen gelungenen Konzertabend auch unter widrigen Wetter-Umständen zu gestalten hat.

Bosse und JFT-Trio als Einstimmer

Begleitet wurde der Hauptact von gleich zwei Vorbands: Die Linzer Nachwuchsband JFT-Trio, die eine souveräne Show hinlegten – und laut Angaben von Silbermond-Drummer Andreas Nowak „zu Recht von uns ausgesucht“ worden waren.

 Es folgte die deutsche Musik-Combo Bosse, die mit einem beschwingt-tanzbaren Sound den Innenhof der Arena für die Hausherren des Abends einstimmten.

Silbermond überzeugten mit Live-Qualitäten

Als auch das letzte Stück Wiese voll zu sein schien, betraten Silbermond schließlich die Bühne und gaben ein ohrenbetäubendes „Unter der Oberfläche“ zum Einstieg zum Besten, gefolgt von „Ein Teil von mir“ und „Du fehlst hier“, bei dem dann auch die letzten Arme in der Luft waren.

Ganz in Schwarz gekleidet, ließen die vier Musiker aus Bautzen in Sachsen schon von Anfang an klar werden, dass dies kein Abend zum romantischen Schunkeln, sondern zum flotten Abtanzen werden sollte.

Typisch für Silbermond, die in den vergangenen Jahren bereits einen Stammplatz am Wiener Donauinselfest hatten, ist der bewusst gesuchte persönliche Austausch mit den Zusehern. Frontfrau Stefanie Kloß sparte auch am Freitag nicht an Interaktion mit dem Publikum und fragte mehrmals, ganz die bemühte Entertainerin, nach dem Befinden der im Regen stehenden Fangemeinde. „Wir starten unseren Sommer hier mit euch Open Air. Eigentlich hatten wir ja die Sonne bestellt – aber ich glaube, wir alle sind heute zur richtigen Zeit am richtigen Ort.“

Rock, gepaart mit sanfter Romantik

Das Klatschen und die Mitmach-Laune ließen trotz Regenströmen nicht nach. Sängerin Kloß motivierte das Publikum von Anfang bis Ende routiniert und mit Charme durch den Abend.

Traten ihre Bandkollegen Andreas Nowak (Schlagzeug) und die Gebrüder  Johannes und Thomas Stolle (Bass und Gitarre) dabei zeitweise doch sehr in den Hintergrund, holten diese sich zwischendurch die Aufmerksamkeit mit langen Soli am Bühnenrand zurück – der Jubel des (insbesondere weiblichen) Publikums hallte dabei in den Ohren.

Wirken Silbermond beim ersten Drüberhören oftmals als gängige Pop-Rockband, so zeigten sie am Freitagabend in Wien, dass sie vor allem als Live-Band einiges zu bieten haben.

Ob sie nun die Hürden im Leben, die ewige oder die unerwiderte Liebe besingen („Unendlich“, “Durch die Nacht”), oder kritische Ansichten zum Thema Waffen und Krieg („Weiße Fahnen“) äußern – die Botschaften werden gekonnt in melodische Ohrwürmer verpackt.

Und auch, wenn der Sound dabei vielleicht nicht jedermanns Geschmack ist – dass das Publikum bei Silbermond im wahrsten Sinne des Wortes Jung und Alt durchzieht, kommt wohl nicht von ungefähr.

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