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Security-Flucht vor Polizei ließ Nightpark beim Frequency wackeln

Dutzende Security-Mitarbeiter ergriffen am Samstag die Flucht vor der Finanzpolizei.
Dutzende Security-Mitarbeiter ergriffen am Samstag die Flucht vor der Finanzpolizei. ©APA/FLORIAN WIESER
66 Anzeigen nach dem Sozialversicherungsgesetz setzte es im Rahmen von Kontrollen der Finanzpolizei am Frequency Festival in St. Pölten. Zahlreiche Security-Mitarbeiter machten sich aus dem Staub, was kurzfristig die Öffnung des Nightparks gefährdete.
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Mit dem klassischen Abreisetag ist am Sonntag in St. Pölten das diesjährige
Frequency Festival zu Ende gegangen. Geprägt war das Event von großer Hitze, weshalb im Vergleich zum Vorjahr auch die Versorgungen durch das Rote Kreuz von 1.733 auf 2.068 stiegen.

Über die Bühne ging auch eine Kontrolle der Finanzpolizei, aus der 66 Anzeigen nach dem Sozialversicherungsgesetz resultierten.

Bilanz: Rund 2.000 Personen bei Festival vom Roten Kreuz behandelt

Laut Rotem Kreuz lief der Festivalbetrieb bei Hitze und trotz steigender Patientenzahlen "geordnet". Der Großteil der sanitätsdienstlichen Maßnahmen sei wegen kleinerer Verletzungen und Blasen an den Füßen nötig geworden. Hinzugekommen sei oftmals durch Sonnenstich ausgelöste Übelkeit. Insgesamt wurden diesmal 81 Patientinnen und Patienten in das Universitätsklinikum St. Pölten transferiert, 2022 waren es 82 gewesen.

Kontrolle der Finanzpolizei löste Security-Flucht beim Frequency aus

Eine Kontrolle des Sicherheits- und Lieferpersonals am Festivalgelände gab es am Samstag seitens der Finanzpolizei. "Schon bei Eintreffen der Beamten machten sich dutzende Security-Mitarbeiter und Essenslieferanten aus dem Staub. Sie wurden offenbar durch eine SMS-Nachrichten vor den Kontrollen gewarnt", hieß es in einer Aussendung des Finanzministeriums.

Vorübergehend sei es fraglich gewesen, ob der sogenannte Nightpark, der Beginn der Musik-Acts im Indoorbereich des Veranstaltungszentrums, öffnen könne. "Die geflohenen Mitarbeiter der Security-Firmen fehlten und der zuständige Subunternehmer konnte seit mindestens zwei Stunden seine Positionen nicht mehr besetzen", wurde betont.

Kontrolliert wurden 214 Personen, davon 81 Inländer, 24 EU-Bürger und 109 Drittstaatsangehörige. 66 Anzeigen nach dem Sozialversicherungsgesetz waren die Folge. 48 Betroffene entfallen auf zwei Unternehmen. Weitere Ermittlungen seien im Laufen.

Frequency-Veranstalter wehrt sich gegen Vorwürfe

Nicht korrekt gemeldet waren laut Finanzministerium neben Security- und Gastromitarbeitern auch acht angetroffene Mitglieder des WC-Reinigungswesens. "Sechs davon waren nicht angemeldet, zwei waren als 'freie Dienstnehmer' gemeldet, obwohl die Tätigkeit unzweifelhaft als Dienstverhältnis zu qualifizieren war."

Dass reihenweise Security-Mitarbeiter vor der Finanzpolizei geflohen seien, entspricht für Veranstalter Harry Jenner "nicht den Tatsachen". Das Festival verfüge über mehr als 600 Security-Leute, offensichtlich seien mehrere nicht korrekt gemeldet gewesen. Für den Veranstalter sei dies aber "unmöglich zu überprüfen", man habe dafür einen Vertrag mit dem entsprechenden Security-Unternehmen. Generell sei er daher "dankbar über Kontrollen". Einen etwaigen kurzzeitigen Mangel an Kräften beim Nightpark stellte Jenner im APA-Gespräch mit Verweis auf einen "Puffer von Personal" ebenfalls in Abrede.

Laut Polizei kaum Delikte beim diesjährigen Frequency

Unter Federführung der Landesverkehrsabteilung Niederösterreich gab es im Umfeld des Festivals eine Schwerpunktaktion gegen Drogen. Verzeichnet wurden in Summe 216 Führerscheinabnahmen im Zusammenhang mit Suchtgift, teilte die Landespolizeidirektion am Sonntagabend mit. Sechs Alkolenker wurden ebenfalls aus dem Verkehr gezogen.

Für das Festival selbst zog die Exekutive eine positive Bilanz. "Das überwiegend sehr junge Publikum verhielt sich sehr gesittet und friedlich", hieß es per Aussendung. Erfasst wurden bisher rund 90 strafrechtliche Delikte, zumeist Diebstähle und Übertretungen nach dem Suchtmittelgesetz. Gewaltdelikte gab es demnach kaum.

Eine abschließende Bilanz zu den Straftaten ist dies freilich nicht. Erfahrungsgemäß dürften in den kommenden Tagen weitere Anzeigen einlangen, weil etwa Diebstähle erst später bemerkt werden. "Dennoch kann davon ausgegangen werden, dass die Anzahl der strafrechtlichen Delikte gegenüber früheren Festivals stark gesunken ist", wurde betont.

Frequency Festival 2024 steigt von 15. bis 17. August

Der ÖAMTC verbuchte am und um das Festivalgelände in diesem Jahr rund 100 Einsätze und damit etwas weniger als 2022, als mit 120 bilanziert worden war. "Es ist gut gelaufen, alles hat gepasst. Es gab keine großen Dramen", sagte Sprecherin Romana Schuster. Auch die Abreise verlief am Sonntag in geordneten Bahnen.

Das nächste Frequency-Festival wird an der Traisen von 15. bis 17. August 2024 in Szene gehen. Limitierte Early-Bird-Tickets sind bereits verfügbar. Die Acts wird Jenner an einem gesonderten Termin vorstellen.

(APA/Red)

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