Das war Tag 1 am Frequency 2023: Macklemore als Tagessieger

Er konnte als Einziger auch Entertainer-Qualitäten zeigen, griff zur Wasser-Pumpgun und schien zeitweise fast so präsent wie Queen-Sänger Freddie Mercury und präsentierte sich wie dieser mit einem Umhang um die Schultern. Er zählte zu den drei Hauptacts, komplettiert von den Nu-Metallern Limp Bizkit vor und den Ärzten nach ihm.
Frequency 2023: Ersten Auftritt hatte Ekkstacy
Den ersten Auftritt auf der Hauptbühne Space Stage hatte jedoch der kanadische Solo-Act Ekkstacy zugelost bekommen, der zeitweise mit einer Flasche Gin in der Hand kurz nach 14.00 Uhr seine Portion in Musik gegossenen Weltschmerz wiedergab.
Veranstalter Harry Jenner war indes unbesorgt, denn im Laufe des Tages war es durch den Ansturm an der Tageskarten-Kassa doch noch "ausverkauft", wie er gegenüber der APA berichten konnte. Gute Nachrichten hatte auch Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne), die im Zuge einer Promotion für das Klimaticket erstmals, aber nicht sehr lange beim Festival an der Traisen zugegen war: Erstmals gibt es auch nach dem letzten Konzert die Möglichkeit einer Heimkehr dank der ÖBB - und zwar von Freitag bis Sonntag um 2.10 Uhr mit einem letzten Zug nach Wien.

Limp Bizkit am Frequency: Die 1990-er ließen grüßen
Um 19.00 Uhr hieß es dann die 1990-er zu begrüßen, zumindest in einer ihrer musikalischen Ausprägungen, denn die US-Band Limp Bizkit eröffnete die zweite Hälfte des ersten Tages und damit einer der Hauptvertreter des damals entstandenen Nu Metal. Es gab viele Hits und Frontmann Fred Durst (52) wünschte zu diesen eine Feier wie im Jahre 1999. Mit dem Oldie "Show Me What You Got" aus dem besagten Jahr ging es dann auch los. Der inzwischen weißbärtige Durst rockte und rappte, während sein wie gewohnt weiß-schwarz geschminkter Gitarrist Wes Borland seine Instrument kreischen und crossen ließ - all das ergab dann doch einen recht altbackenen Gig. Songpausen nutzte Durst für seltsame bis leicht anstößige Mitteilungen ans Publikum, die Fragen nach "Boobies" und UFOs enthielten. Vor dem Hit "Rollin'" forderte er zum Tanz im Moshpit oder zum Winken mit dem Arm. Er sei "super blessed" meinte er gegen Ende seines Auftritts.
Dann folgte mit US-Rapper Macklemore einer der Frequency-Dauergäste, der heuer - nach seinem Debüt 2005 - erst sein drittes Studioalbum "Ben" veröffentlicht hat. Mit einem "I fucking love Austria" streute er dem Publikum Rosen und erwies sich sehr schnell als begabter Entertainer. Sein Stil, gekonnt zwischen ein wenig Rap mit einem Fuß am Dancefloor angesiedelt, gefiel, sein neuer Hit "No Bad Days" aus dem aktuellen Album zeigte mit seinen Lyrics die Richtung an: "We just wanna stay up, that's right" - die Party war gestartet.
Die Ärzte traten auf die Bühne am Frequency
Dieser Party ein vorläufiges Ende zu setzen, das war dann die Aufgabe der Ärzte. Ihr auf 23.00 Uhr angesetzter Gang auf die Bühne erfolgte ein wenig früher, statt dem gewohnten Starter der aktuellen Tour namens "Westerland" gab es den "Schundersong". Ob ihr Fun-Punk im Jahr 2023 vor jungem Publikum noch funktioniert, war nicht die Frage, sondern sie lautete "Ist das noch Punkrock?" - so der gleichnamige Song. Die drei Akkorde des Punk gab es in Folge zwar nicht zu selten, das inhaltlich provokativere Frühwerk der vor rund 40 Jahren gegründeten Band mit dem charismatischen Frontmann Farin Urlaub blieb jedoch daheim. "Hip hip hurra! Alles ist besser, als es damals war", sangen die Berliner.
Bei 150 Versorgungen beim Roten Kreuz seit Mittwochmittag gab es laut Sebastian Frank, dem Geschäftsführer der Bezirksstelle St. Pölten, sechs Transferierungen in das Universitätsklinikum St. Pölten. Vorherrschend waren vor allem kleine Blessuren an den Füßen. "Wir hoffen, dass es so bleibt", blickte Frank im Gespräch mit der APA voraus.
(APA/Red)