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Salmonellen in Schokolade: Produktionsstopp für Ferrero

Salmonellen in Kinder-Schokolade: Lizenz für belgisches Werk entzogen
Salmonellen in Kinder-Schokolade: Lizenz für belgisches Werk entzogen ©APA/AFP/BELGA/ERIC LALMAND
Am Freitag stoppten Behörden die Produktion von Ferrero im Werk in Belgien, nachdem Verunreinigungen von Kinder-Schokolade mit Salmonellen bekannt wurden.
Salmonellen in Kinder-Schokolade
Salmonellen bereits im Dezember aufgetreten

Ferrero gab am Freitag in einer Aussendung bekannt, dass das Vorhandensein von Salmonellen am 15. Dezember 2021 in Arlon festgestellt wurde. Daraufhin wurden Untersuchungen eingeleitet, um den Herkunftsort zu finden. Am Freitag stoppten die Behörden die Produktion in Arlon.

Alle Ferrero-Produkte aus dem Werk müssen zurückgerufen werden

Die belgische Aufsichtsbehörde Afsca kündigte am Freitag an, die Produktionslizenz für das Werk in Arlon zu entziehen. Alle Produkte aus dem Werk müssen demnach zurückgerufen werden.

In Zusammenarbeit mit mehreren Lebensmittelsicherheits- und Gesundheitsbehörden in Europa hat das laut Ferrero eine Übereinstimmung beim Genotypvergleich zwischen den gemeldeten Salmonellenfällen in Europa und dem Werk in Arlon gezeigt. Nachdem klar war, dass der Filter der Verursacher war, wurden die Materialien und Fertigprodukte blockiert und nicht freigegeben sowie der Filter sofort ausgetauscht. Zudem wurden "das bereits hohe Maß an Kontrollen bei den Halbfertig- und Fertigprodukten erheblich verstärkt".

Rückruf von Kinder-Schokolade und Ferrero-Produkten wegen Salmonellen

"Die Angelegenheit wird derzeit in Zusammenarbeit mit den Behörden für Lebensmittelsicherheit untersucht", versicherte Ferrero. "Der Rückruf, der vorsorglich eingeleitet worden war und sich auf in Belgien hergestellte Produkte bezieht, wird mit den Handelspartnern in allen Zielländern für die betroffenen Chargen von Kinder-Überraschungseiern, Kinder Mini Eggs, Kinder Überraschung Maxi 100g und Kinder Schokobons umgesetzt." Alle anderen Kinder- und Ferrero-Produkte seien von diesem Rückruf nicht betroffen. "Wir bedauern diese Angelegenheit zutiefst und möchten den Behörden für die laufende Zusammenarbeit und die Empfehlungen danken."

Bisher 105 bestätigte Salmonellen-Fälle

Warum Ferrero nicht schon damals die bereits im Umlauf befindlichen Produkte zurückrief, ging aus der Aussendung nicht hervor. Zahlreiche europäische Ländern haben die Kinder-Produkte zurückgerufen. Bisher seien laut EU-Behörden 105 bestätigte Salmonellenfälle sowie 29 Verdachtsfälle registriert worden. In Österreich gab es laut Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) noch keinen Fall. Auch Weihnachtsartikel fallen unter die betroffenen Produkte.

In Großbritannien Kinder an Salmonellen erkrankt

Zu Beginn der Woche waren zunächst in Großbritannien und Frankreich Fälle von Salmonellen-Erkrankungen bekannt geworden. In Großbritannien waren vor allem kleine Kinder an einer Salmonellen-Infektion erkrankt, wie die Nachrichtenagentur PA am Montag meldete. Kurz darauf rief Ferrero einige Chargen an Kinder-Überraschungseiern zurück. Die Lebensmittelsicherheitsbehörde teilte mit, der Rückruf habe "eine mögliche Verbindung zu einem Salmonellen-Ausbruch".

Auch in Frankreich hatte Ferrero zu Wochenbeginn nach 21 Infektionsfällen Produkte zurückgerufen, wie die Gesundheitsbehörden in Paris mitteilten. Nach deren Angaben handelt es sich genetisch um dieselben Salmonellen, die für einen Ausbruch von Salmonellen-Erkrankungen in Großbritannien und Irland verantwortlich sind.

Nach Australien hat auch die USA die Produkte der Kinder-Süßwarenserie zurückgerufen. Weil "Happy Moments Chocolate Assortment" und "Mix Chocolate Treats Basket" durch Salmonellen verunreinigt sein könnten und daher ein mögliches Gesundheitsrisiko darstellten, nehme Ferrero die Waren freiwillig vom Markt, heißt es in einer Unternehmensmitteilung, die die US-Lebensmittelbehörde FDA am Donnerstag (Ortszeit) veröffentlichte. Die beiden Produkte seien in einer Fabrik hergestellt worden, in der ein Salmonellenbefall nachgewiesen worden sei. Es handle sich um eine Vorsichtsmaßnahme. Erkrankungsfälle in den USA seien bisher nicht gemeldet worden.

(APA/Red)

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