Gerade Eltern, die schwerkranke Kinder pflegen, müssten die gleichen Möglichkeiten eingeräumt bekommen wie gesundheitlich vorbelastete Arbeitnehmer, forderte die Leitende ÖGB-Sekretärin Ingrid Reischl am Freitag.
Pflegende Eltern idealerweise im Home Office
"Denken Sie an ein krebskrankes Kind, das seine Eltern braucht, diese aber gleichzeitig fürchten müssen, ihr Kind anzustecken, weil sie regelmäßig 'draußen' arbeiten gehen", wurde Reischl in einer Aussendung zitiert.
Wie die Risikogruppe sollten auch diese Eltern am Arbeitsplatz stärker geschützt werden und idealerweise ins Homeoffice wechseln. Sollte dies nicht möglich sein, bliebe nur die Freistellung.
Chronisch Kranke wollen keine Einschränkung bei Freizeit
Ganz andere Sorgen in der Diskussion um die Risikogruppen haben Betroffene von chronischen Krankheiten. So wies der Verein "ChronischKrank" per Aussendung darauf hin, dass der Schutz der Gesundheit nicht zu einer Beschneidung der Freiheit in der Freizeit führen dürfe.
Politische Akteure würden darüber nachdenken, Sportaktivitäten mit Dritten, Restaurantbesuche oder Urlaube für chronisch Kranke zu beschränken. Solche Eingriffe wären unverhältnismäßig und würden "gegen die verfassungsgesetzlich gewährleisteten Grund- und Freiheitsrechte" verstoßen, sagte Obmann Jürgen E. Holzinger, der sich offenbar auf ein Statement von ÖVP-Wirtschaftsbund-Generalsekretär Kurt Egger bezog. Dieser hatte am Vortag gemeint, es wäre nicht konsequent, wenn Risikogruppen "einerseits von der Arbeit freigestellt werden, andererseits an nicht lebensnotwendigen Aktivitäten teilnehmen".
(APA/Red)