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Rauchverbot in Lokalen: Die Crux mit dem Denkmalschutz

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Symbolbild ©Bilderbox
Paradox: Zigarettenrauch beschleunigt den Verschleiß und sorgt dafür, dass Materialien verschmutzen und vergilben. Aber gerade dort, wo der Denkmalschutz greift, darf in der Gastronomie weiter gequalmt werden.
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Streitpunkt Kontrollen
Für Raucher wird es eng
Wo ist es verboten?

Ein Schild mit der Anweisung “Rauchen aus Denkmalschutzgründen untersagt” prangt unter anderem im Unterrichtsministerium im Palais am Minoritenplatz in Wien. In Kaffeehäusern und Restaurants der Bundeshauptstadt sind dem Landeskonservatorat solche Beispiele gänzlich unbekannt.

Eine Ausnahmeregelung im Tabakgesetz erlaubt es Wirten, denen der Denkmalschutz die Errichtung eines Raucherraumes untersagt, den uneingeschränkten Tabakkonsum zu gewähren. Laut Bernd Euler, Leiter der Werkstatt des Landeskonservatorats Wien, können Rauchverbote bei hochwertigen, fein ausgestatteten Denkmalschutzobjekten mit barocken Stuckdecken, Goldspiegeln und Deckengemälden sinnvoll sein und werden auch immer wieder verhängt. “Das sind halt sehr hochwertig ausgestattete Salons”, meinte Euler zur APA. “Es stimmt nicht, dass man in irgendeinem Kaffeehaus aus Gründen der Bestandserhaltung nicht rauchen darf.”

Rußig-fettig-schmierige Schicht

Ständiger Zigarettenrauch und verbrannter Teer sorgen für ein vergilbtes Antlitz, das nur nach teuren Reinigungen wieder erstrahlt. “Weil sich so eine rußig-fettig-schmierige Schicht bildet durch den Rauch, die unansehnlich ist”, erklärte Euler. “Das benötigt eine besonders intensive Reinigung. Man kann es nicht nur mit einem Schwämmchen abwischen. Es kann sein, dass man es mit Lösungsmittel reinigen muss. Das schlägt sich in den Kosten nieder und ist eine Strapaze für empfindliche Oberflächen.”

Wenn vor allem der schöne historische Traditionsbetrieb Gäste anlockt, sollten Wirte die Kosten und den Nutzen einer Raucherlaubnis also durchaus hinterfragen. Für gleichbleibendes Ambiente können häufigere und intensivere Reinigung nötig sein.

“Durch das Reinigen geht mit der Zeit ein bisschen Substanz verloren”, erläuterte Euler. “Aber es ist nicht so, dass der Rauch an der Oberfläche im Material eine schädliche Veränderung hervorruft und die Substanz verändert.”

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