Rapid Wien spielt in Tiflis um vierte Teilnahme an der Europa League-Gruppenphase

Trainer Zoran Barisic trat die Reise mit einer großen Portion Zuversicht an, warnte aber auch: “Das 1:0 vom ersten Spiel ist positiv, weil wir kein Gegentor bekommen haben. Auf der anderen Seite ist es nicht ungefährlich und kein Polster, auf dem man sich ausruhen kann.”
Rapid muss initiativ in das Spiel gehen
Deshalb verlangt der Wiener von seiner Mannschaft, von der ersten Minute an initiativ zu werden. “Wir müssen den Gegner beschäftigen, aktiv sein, versuchen, ein Tor zu erzielen und keine Chancen zulassen”, forderte Barisic. “Im Endeffekt liegt es an uns, ob wir den Aufstieg schaffen. Entscheidend wird unser Umschaltverhalten sein, und wie wir gegen den Ball arbeiten.”
Im Hanappi-Stadion agierte Dila Gori mit einem äußerst defensiven 5-3-2-System, nun müssen die Georgier aktiver werden. “Falls es wirklich so sein sollte und wir mehr Räume zur Verfügung haben, kommt das unserer Spielweise sicher entgegen. Diese Räume müssen wir aber auch nützen”, betonte Barisic.
Terrence Boyd wieder fit
Hoffnung macht dem 43-Jährigen unter anderem eine zusätzliche Option im Angriff: Terrence Boyd meldete sich trotz einer noch nicht ganz ausgeheilten Schulterverletzung fit. “Es ist wichtig, dass wir ihn als Ass im Ärmel haben, egal ob von Beginn an oder von der Bank. Terrence hat schon oft gezeigt, wie wichtig er für die Mannschaft sein kann”, erklärte der Rapid-Coach.
Dafür muss Barisic neben den langzeitverletzten beziehungsweise rekonvaleszenten Deni Alar, Michael Schimpelsberger, Dominik Wydra und Dominik Starkl auch auf den erkrankten Branko Boskovic verzichten. “Aber wir werden diesen Ausfall kompensieren. Jetzt bekommt eben ein anderer seine Chance.”
Der montenegrinische Routinier wird wohl durch den 22-jährigen Brian Behrendt ersetzt, sofern dieser Adduktorenprobleme überwindet. Für den Deutschen würde diese Partie einen weiteren Schritt in seinem Lernprozess bedeuten. So wie Behrendt fehlt es auch noch anderen jungen Rapid-Kickern an jener Erfahrung, die man nur in internationalen Partien sammeln kann – gerade deshalb sehnt Barisic den Einzug in die Gruppenphase herbei.
Qualifikation für die Europa League-Gruppenphase
“Spiele auf diesem Niveau bestreiten zu dürfen, passiert nicht alle Tage. Solche Partien würden uns stärker machen, unsere Entwicklung würde durch eine Qualifikation für die Gruppenphase schneller vorangehen”, betonte Barisic.
Doch auch für den Ex-Teamspieler selbst steht viel auf dem Spiel, schließlich könnte er sich in einer ersten “echten” Saison als Rapid-Cheftrainer gleich die Europa-League-Gruppenphase auf die Visitenkarte schreiben. “Mir persönlich würde es viel bedeuten, weil mit uns in dieser Form niemand gerechnet hat”, sagte Barisic.
Auch die Rapid-Führungsetage hätte im Falle eines Aufstiegs Grund zur Freude. Ein Einzug in die Gruppenphase bringt 1,3 Millionen Euro, jeder Sieg ist 200.000 Euro, jedes Unentschieden 100.000 Euro wert. Dazu könnten sich die Hütteldorfer auch über beträchtliche Zuschauereinnahmen aus den drei Heimpartien im Happel-Stadion freuen, wo die Grün-Weißen die Gruppenspiele absolvieren müssten.
(APA)