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Rapid rockt die Europa League: "Es war ein Versprechen und ihr habt es wahr gemacht"

Rapids Höhenflug in Europa hält an.
Rapids Höhenflug in Europa hält an. ©APA/Herbert Neubauer
Rapid jubelt über den Einzug in die nächste Phase der Europa League und Einnahmen in zweistelliger Millionenhöhe. Durch die Siegesserie rückt für Österreich auch ein fünfter Europacupstartplatz in der Saison 2017/18 wieder näher.
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Rapid rockt weiterhin die Europa League. Nach dem knappen 2:1-Erfolg am Donnerstag bei Tschechiens Meister Viktoria Pilsen haben die Wiener als einziges Team im Bewerb neben der SSC Napoli noch eine “weiße Weste”. Als Belohnung gab es für Doppeltorschütze Philipp Schobesberger und Co. schon zwei Runden vor Schluss der Gruppenphase das Ticket für das Sechzehntelfinale.

Die Wiener geben damit im Februar ihre Premiere in der K.o.-Phase der Europa League, erst der fünfte Anlauf war von Erfolg gekrönt. “Es ist einfach sensationell. Die Mannschaft hat Historisches geschafft, das letzte Mal haben wir vor 20 Jahren im Europacup überwintert”, war Rapid-Trainer Zoran Barišić überglücklich. Der 45-Jährige war noch als Spieler Teil jener Mannschaft, die 1995/96 nach Siegen gegen Petrolul Ploiești, Sporting Lissabon, Dynamo Moskau und Feyenoord Rotterdam ins Finale des Europacup der Cupsieger vorstieß. “Damals waren es nur vier Spiele bis zum Winter, diesmal sind es zehn Partien, wir hatten viel mehr Aufwand”, erinnerte Rapids Trainer.

Rapid-Präsident Krammer hatte mit Prophezeiung recht

Nach dem bitteren Champions-League-Aus gegen Schachtar Donezk im Playoff hatte Rapid-Präsident Michael Krammer bereits angekündigt, dass die Mannschaft die Europa League rocken werde. Das hat sich bis jetzt bewahrheitet. “Es war ein Versprechen und ihr habt es wahr gemacht. Es ist eine tolle Geschichte, ich bin überglücklich”, verlautete der Klubboss vor dem Heimflug aus Prag nach Mitternacht vìa Bordmikrofon. Vor fast genau zwei Jahren hatte er am 18. November 2013 die Nachfolge von Rudolf Edlinger angetreten. “Das ist absolut das Highlight meiner Zeit als Präsident”, betonte Krammer.

Guten Morgen! Wie recht hat unser Doppeltorschütze Philipp Schobesberger! Seine und viele weitere Reaktionen zum Auswä…

Posted by SK Rapid Wien on Donnerstag, 5. November 2015

Die letzten beiden Partien auswärts gegen Villarreal (26. November) und zu Hause gegen Dinamo Minsk (10. Dezember) sind nun Bonusspiele für die Wiener. Sie genießen aber weiterhin hohe Priorität, geht es doch noch um den für die Auslosung nicht unwichtigen Gruppensieg, der schon mit einem Punkt in Spanien fixiert werden könnte. “Villarreal bleibt Favorit, aber wir werden alles geben, um wieder eine Sensation zu schaffen”, hat Barišić weitere Triumphe fest im Visier. Das Sechzehntelfinale ist vorerst noch nicht Thema. “Wir müssen erst einmal schauen, wen wir zugelost bekommen. Wir denken nur von Schritt zu Schritt, werden nicht träumen”, sagte Rapids Coach.

Barišić: “Einer meiner glücklichsten Momente als Mensch”

Für den Großteil des jungen Rapid-Kaders ist es schon jetzt der größte Karriere-Erfolg. Steffen Hofmann ist der einzige Aktive, der bei Rapids letzter Champions-League-Teilnahme 2005 dabei war. “Wie wir damals in die Champions League gekommen sind, war das natürlich etwas ganz Besonderes. Aber das jetzt kommt sicher international gleich hintendran. Es ist etwas Einmaliges, ein Riesenerfolg”, schilderte der Kapitän seine Sicht.

Doch nicht nur die Spieler rückten dank der guten Leistungen in den Mittelpunkt. Für die Entwicklung der Mannschaft ist der mit einem Vertrag bis Saisonende ausgestattete Barišić hauptverantwortlich, auf den längst auch ausländische Klubs aufmerksam geworden sind. “Es ist definitiv der größte Erfolg meiner Trainerkarriere. Wenn man sich anschaut, wo wir vor zweieinhalb Jahren waren, hätte uns so eine Entwicklung niemand zugetraut. Ich bin aber nicht nur als Trainer sehr glücklich, es ist einer meiner glücklichsten Momente als Mensch”, hob der Wiener die große Bedeutung des Erfolgs hervor.

Einnahmen im zweistelligen Millionenbereich

Die Triumphe der Wiener schlagen sich auch finanziell nieder. Schon jetzt haben sie an Prämien 7,34 Millionen Euro sicher. Jeder weitere Sieg in der Gruppe würde 360.000, jedes Remis 120.000 Euro bringen. Auf die Achtelfinal-Aufsteiger warten 750.000 Euro. Dazu kommen noch Einnahmen aus den gut besuchten Heimspielen sowie aus dem UEFA-Marketing-Pool, eine zweistellige Millionensumme ist daher garantiert. “Das ist für die Weiterentwicklung des Vereins wichtig, wir können das Geld nachhaltig investieren. Frühzeitige Vertragsverlängerungen, wir können junge Spieler an uns binden, Infrastrukturmaßnahmen, alles das können wir machen”, gab Krammer Einblick.

Den Sechzehntelfinalgegner bekommt Rapid am 14. Dezember (13.00 Uhr) in Nyon zugelost. Die Gruppensieger sind genauso wie die vier besten Champions-League-Umsteiger gesetzt. Teams aus der selben Gruppe können nicht neuerlich aufeinandertreffen. Spieltermine sind der 18. und 25. Februar 2016.

Fünfter Europacupstartplatz für 2017/18 rück näher

Auf für den Kampf um einen fünften Startplatz im Europacup ist Rapids Siegesserie Gold wert. Österreich hält in der Fünfjahreswertung als 16. bei 24,700 Punkten, der 15., Rumänien, hat derzeit 25,383 Zähler auf dem Konto. Da Rapid den Aufstieg EL-Aufstieg schon vorzeitig fixiert hat, haben die Wiener zumindest noch vier Saisonpartien vor sich. Dabei würden in den Duellen bei Villarreal sowie zu Hause gegen Dinamo Minsk und in der folgenden K.o.-Phase schon zwei Siege reichen, um an den Rumänen vorbeizuziehen.

Jeder Rapid-Erfolg bringt 0,4 Punkte für die Wertung, jedes Remis 0,2 Zähler. Grundsätzlich ist ein Sieg in einer europäischen Gruppenphase zwei Zähler Wert, ein Remis die Hälfte. Dividiert wird die Ausbeute durch die Anzahl der jeweiligen internationalen Teilnehmer eines Landes, im Fall von Österreich daher heuer fünf. Österreich konnte diese Runde auch den 16. Platz festigen, Verfolger Kroatien liegt nun schon 0,825 Punkte zurück. Dinamo Zagreb hat in der Champions League noch zwei schwierige Spiele vor sich. Die Siege des Klubs sind mehr wert als die von Rapid, da sie nur durch vier geteilt werden müssen.

(APA, Red.)

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