Und so funktioniert die Wurmkiste bei uns im Kindergarten
Die Kinder geben nach der Jause ihren „Bio-Müll“ in die Wurmkiste. Dieser wird dort durch die Zusammenarbeit verschiedener Mikroorganismen (Bakterien, Pilze …) und Kleinlebewesen (Würmer, Springschwänze, Asseln …) zu Kompost und Flüssigdünger umgewandelt.
Die Wurmkiste ist ein Mini-Ökosystem, in dem der gleiche Prozess abläuft wie in der freien Natur.
Unsere Kinder, die „Bauernhoftiere“ wissen inzwischen schon ganz genau, was in die Wurmkiste kommt und was unseren Würmern nicht schmeckt. So sind Obst– und Gemüseabfälle, Teebeutel, Eierschalen, altes Brot, Schnittblumen und Blätter erlaubt, während beispielsweise Fleisch- und Wurstreste, Knochen, Fischabfälle, Milchprodukte und Zitrusfrüchte verboten sind.
Die Kinder dürfen ihren „Bio-Müll“ selbst in mundgerechte Stücke
schneiden und sie dann zu unseren Tierchen in die Wurmkiste geben. Wir achten
stets darauf, dass der Inhalt gut befeuchtet wird und können durch die Löcher
beobachten, wie sich die Tiere an unseren Speiseresten
bedienen. Die „Ernte“ unserer Wurmkiste erfolgt ganz einfach. Das Material
liegt in der Wurmkiste auf einem Gitter. So fällt der fertige Wurmkompost
selbständig und kontinuierlich durch das Gitter in die darunter befindliche
Auffangwanne. Diese kann seitlich aus der Wurmkiste gezogen und entleert
werden.
Immer freitags schauen wir am Ende des Morgenkreises nach, wie viel Kompost und Flüssigdünger wir mit unserer Wurmkiste gewonnen haben.
Die Wurmkisten-Produkte: Wurmkompost und Wurmtee
Der „Wurmkompost“ oder auch „Wurmhumus“ ist eine feste Masse und wird in kleinen Häufchen als Wurmkot von den Würmern ausgeschieden. Das von den Würmern aufgenommene Material durchläuft mehrere Male den Magen der Würmer und enthält nach dem Ausscheiden beachtliche Mengen an bioorganischem Dünger. Deshalb eignet er sich hervorragend als Dünger für Topfpflanzen oder in Gartenbeeten.
Der „Wurmtee“ wird nicht direkt von den Würmern produziert, sondern entsteht, wenn die in die Kiste eingebrachten Materialien ihre Flüssigkeit abgeben. Wenn dieses Wasser dann durch den Wurmkompost durchsickert, nimmt es verschiedenste Mineralien aus dem Wurmkompost auf.
So entsteht ein fantastischer Flüssigdünger, der - mit Wasser verdünnt - zum Gießen der Pflanzen verwendet werden kann.
Der Grundgedanke
Der beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht. Durch eine Wurmkiste kann die Menge der zu entsorgenden Bioabfälle eines Drei-Personen-Haushalts um bis zu 80% gesenkt werden. Durch den entfallenden Abfalltransport werden Kosten, als auch CO2 eingespart.
Unser Resümee
Die Wurmkiste ist ein voller Hit! Die Kinder lieben es, die Würmer mit ihren Bio-Abfällen zu füttern und sind inzwischen auch schon richtige Profis im Umgang damit. Der Grundgedanke hinter diesem Projekt imponiert nicht nur uns Kindergartenpädagoginnen, er schafft auch ein Umweltbewusstsein bei unseren Kindern.
Wir können die Wurmkiste nur empfehlen.