Ausgezeichnet wird der Prix-Entwurf in Cannes dank seiner energieaktiven Fassade samt integriertem Windkraftwerk, mit dem der Bau mehr Energie erzeugen als verbrauchen soll. “Es ist kein Passivhaus, sondern ein Aktivhaus”, erläutert Prix der APA sein Konzept. Während ein vergleichbarer Standardbürobau jährlich bis zu 4.000 MWh verbrauche, produziere das “Town Town”-Projekt abhängig vom Nettoverbrauch bis zu 2.000 MWh – und weise somit eine CO2-Einsparung von insgesamt 1.100 Tonnen auf.
Am Kreuzungspunkt von Flughafenautobahn und Südosttangente sollte nach Prix’ Vorstellungen ein 30 Geschoß hoher Bau entstehen, in dem auf 70 Metern Höhe eine Skylobby samt Dachterrasse und im 26. Obergeschoß auf 105 Metern Höhe eine Skylounge mit Galerie vorgesehen war. Der Kostenpunkt für den Bau mit metallischer Faltelementfassade war mit 66,97 Mio. Euro beziffert.
Nach dem Abspringen des potenziellen Mieters OMV sei der Bau nun aber schlicht zu teuer, lautet die Begründung des zuständigen Donau-Finanz-Chefs Michael Kraus, der das Projekt in der bekannten Form nicht umsetzen will. Er forderte gegenüber Medien ein einfacheres Gebäude und lud Prix zur Mitarbeit ein. Die Donau-Finanz (26 Prozent) ist gemeinsam mit den Wiener Stadtwerken (44 Prozent) und der Swiss Town Consult (30 Prozent) Eigentümer des Stadtentwicklungsprojekts “Town Town”.
Eine notwendige Neuwidmung für das Areal könne man sich für das Prix-Projekt sehr gut vorstellen, unterstreicht man gegenüber der APA im Büro des zuständigen Stadtrats Rudolf Schicker (S). Bei einem 08/15-Bau sehe dies aber anders aus. Gegenüber dem “Wirtschaftsblatt” hatte Schicker eindeutig für das Prix-Vorhaben votiert: “Dieses würde die architektonischen Mängel von ‘Town Town’ überstrahlen.”
