Eine Praktikantin am Wiener Landesgericht soll sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Entsprechende Informationen bestätigte Gerichtssprecherin Christina Salzborn der APA. Die Frau hat demnach am Montag den Dienst im Grauen Haus angetreten und am Montagabend von einem positiven Test auf den Sars-CoV-2-Erreger erfahren.
Praktikantin zeigt keine Symptome
Laut Salzborn zeigt die junge Juristin keine Symptome: "Weder hustet sie, noch weist sie sonstige Anzeichen auf eine Erkrankung auf."
Bevor sie als Praktikantin dem Landesgericht zugeteilt wurde, soll die Betroffene als studentische Mitarbeiterin in der Kanzlei jenes Anwalts gearbeitet haben, der als der am schwersten erkrankte heimische Covid-19-Patient gilt. Der Jurist befindet sich seit längerem im Kaiser-Franz-Josef-Spital, er ist nicht ansprechbar.
Praktikantin hatte sich privat testen lassen
Die Praktikantin am Wiener Landesgericht für Strafsachen hatte sich privat auf eine mögliche Infektion mit dem neuartigen Coronavirus testen lassen. Nach Informationen der APA hatte die Anwaltskanzlei, an der die Frau als studentische Mitarbeiterin tätig war, vorsorglich alle Mitarbeiter testen lassen, nachdem der schwerst an Covid 19 erkrankte Anwalt ins Kaiser-Franz-Josefspital überstellt wurde.
Am Dienstagmorgen gab die junge Juristin dem Landesgericht ihre Erkrankung bekannt. Daraufhin wurde sie aufgefordert, zu Hause zu bleiben. Eine Kollegin, die am Montag längeren Kontakt mit der jungen Frau hatte, wurde heimgeschickt. Vorsorglich wurde eine Hauptverhandlung abberaumt - die Betroffene hatte am Montag Kontakt zu einem Verfahrensbeteiligten gehabt. Die Betroffene befindet sich derzeit in Heimquarantäne, der Gesundheitsdienst der Stadt Wien (MA 15) entscheidet über das weitere Vorgehen.
Kaum Ansteckungsgefahr im Wiener Landesgericht
Im Wiener Landesgericht für Strafsachen sei nach menschlichem Ermessen keine Ansteckungsgefahr gegeben. Das teilte das Justizministerium am Dienstagnachmittag der APA mit.
Sämtliche Mitarbeiter des Landesgerichts wurden über die jüngsten Entwicklungen informiert. Auf die bereits kommunizierten Hygieneratschläge - häufiges Händewaschen und Vermeidung von näherem körperlichen Kontakt und Händeschütteln - wurde erneut hingewiesen. Weiters wurden Desinfektionsspender vor beiden Torkontrollen angebracht.
(APA/Red)