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Porträt einer jungen Frau in Flammen - Kritik und Trailer zum Film

Eine abgelegene, bretonische Insel, zwei Frauen und die Unmöglichkeit der großen Liebe: Die französische Regisseurin und Drehbuchautorin Celine Sciamma bringt mit "Porträt einer jungen Frau in Flammen" eine ebenso traurige wie zarte Liebesgeschichte auf die Leinwand. Sie erzählt von der Malerin Marianne (Noemi Merlant), die gegen deren Willen und heimlich ein Porträt der jungen Adeligen Heloise (Adele Haenel) fertigen soll.

Was ist der weibliche Blick? Eine Frage, die in Zeiten der Genderdebatte auch im Film eindringlich gestellt wird. Eine mögliche Antwort gibt die Regisseurin Celine Sciamma mit ihrem vierten Spielfilm "Portrait de la jeune fille en feu" ("Porträt einer jungen Frau in Flammen"). Nach seiner Cannes-Premiere kommt das feministische Historiendrama am Freitag ins Kino.

Porträt einer jungen Frau in Flammen: Kurzinhalt zum Film

Die 40-jährige Französin Sciamma, die heuer in Cannes mit dem Drehbuchpreis für ihr Werk geehrt wurde, gelingt die Verquickung eines zunächst klassisch anmutenden Kostümfilms mit einem zeitgenössischen Problembewusstsein - und das praktisch ohne männliche Darsteller. Stattdessen rückt Sciamma ein Darstellerinnenquartett rund um Nachwuchsstar Adele Haenel ins Zentrum.

Frankreich im Jahr 1770. Die Malerin Marianne (Noemie Merlant) wird auf eine Insel übergesetzt, auf der nur Frauen zu leben scheinen. Sie soll im Auftrag einer Gräfin (Valeria Golino) das Hochzeitsporträt ihrer Tochter Heloise (Haenel) malen. Zwei kleine Umstände gestalten den Auftrag jedoch schwierig: Die Vorgängerin ist unter rätselhaften Umständen an der Aufgabe gescheitert, und die Tochter wird nicht Modell sitzen. Sie darf sogar nichts von dem Vorhaben wissen.

Aus dieser Ausgangslage entwickelt sich jedoch kein herkömmlicher Künstlerfilm aus feministischer Perspektive, obwohl Seitenhiebe auf den auch damals keineswegs geschlechtergerechten Kunstbetrieb nicht fehlen, sondern eine ungewöhnliche Liebesgeschichte. Sciamma, die zuletzt 2014 mit ihrem Film "Mädchenbande" ("Bande de filles") bei der Viennale vertreten war, knüpft zarte Bande zwischen der eben aus dem Kloster gekommenen herrischen Tochter und der ebenfalls recht selbstsicheren Künstlerin.

Porträt einer junge Frau in Flammen: Die Kritik

Das Duo wird durch eine junge Hausangestellte Sophie (Luana Bajrami) zum Trio erweitert, das eng zusammenrückt, als die Gräfin die jungen Frauen für ein paar Tage allein lässt. Sophie ist nämlich schwanger, und die beiden anderen Mädchen tun alles, ihr dabei zu helfen, das ungewollte Kind loszuwerden. Dass man auch für die Liebe keine Männer braucht, erfahren Malerin und Modell, als sie endlich unbeaufsichtigt ihren Gefühlen freien Lauf lassen können und miteinander im Bett landen - eine schon bald recht vorhersehbare Entwicklung.

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(APA/Red)

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