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Polizei-Großeinsatz in Wien-Favoriten: Zwei Festnahmen bei Kurden-Demo

In Wien-Favoriten kam es im Zuge der Kurden-Demo erneut zu Ausschreitungen.
In Wien-Favoriten kam es im Zuge der Kurden-Demo erneut zu Ausschreitungen. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Am Freitagabend kam es in Wien-Favoriten neuerlich zu gewaltsamen Zwischenfällen bei einer von Türken gestörten Kurden-Demonstration mit 500 Teilnehmern.
Bilder von der Demo am Freitag
Türken und Kurden gerieten aneinander
Erneut Ausschreitungen in Favoriten

Wie die mit mehreren hundert Beamten im Einsatz stehende Polizei der APA auf Anfrage mitteilte, wurde ein Polizist verletzt. Es habe zwei Festnahmen gegeben. Gegen 22 Uhr sei die Demo beim Wiener Hauptbahnhof friedlich aufgelöst worden.

Polizei-Großaufgebaut bei Kurden-Demo in Wien-Favoriten

Die Polizei hatte ihr Aufgebot im Laufe des Abends aufgestockt, um die Demonstration von Kurden und linken Aktivisten in Wien-Favoriten zu schützen. Über dem Viertel kreiste auch permanent ein Polizeihubschrauber. Wie es gegenüber der APA hieß, hätten Gegendemonstranten immer wieder versucht, in kleineren Gruppen von der Seite in die Versammlung einzudringen.

"Graue Wölfe" als Störenfriede der Demo

Bei den Provokateuren dürfte es sich wie bereits am Donnerstag um Mitglieder der faschistischen türkischen Gruppierung "Graue Wölfe" gehandelt haben. Es seien Böller eingesetzt worden, auch Flaschen flogen durch die Luft. Auch der verbotene türkische "Wolfsgruß" war zu sehen. Ihr Ziel dürften abermals kurdische Aktivisten gewesen sein, die gegen 21.30 Uhr laut Polizei abzogen. In der Menge wurde auch Wiens Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) gesichtet.

Demo endete am Wiener Hauptbahnhof

Die Demonstration endete nach rund vier Stunden am Wiener Hauptbahnhof, wohin sich die Kundgebung bewegt hatte. Von dort schickte die Polizei die Demoteilnehmer in Kleingruppen nach Hause. Wie es von der Polizei hieß, ist für den Samstag (14 Uhr) bereits die nächste Demonstration angekündigt.

Die Polizei hatte wegen der Kundgebung die Wielandgasse abgesperrt, wo das in den vergangenen Tagen beschädigte Linken-Zentrum Ernst-Kirchweger-Haus (EKH) steht. Es ist nach einem Mann benannt, der im Jahr 1965 von einem rechtsextremen Studenten bei einer Demonstration in Wien tödlich verletzt worden war.

Demonstriert wurde "gegen die Aggressionen und Angriffe türkisch-nationalistischer und islamistischer Gruppen" der vergangenen Tage, hieß es vonseiten der Aktivisten. Auch ein paar Dutzend Schaulustige hatten sich abseits der Absperrungen zu den Demonstranten gesellt. Trotz des Vermummungsverbots erschienen einige Demonstranten maskiert.

(APA/Red)

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