AA

Plastikpfand in Supermärkten scheint fix, auch Diskonter sind dabei

Auch für PET-Flaschen und Dosen soll ein Pfandsystem kommen - Details werden am Freitag präsentiert
Auch für PET-Flaschen und Dosen soll ein Pfandsystem kommen - Details werden am Freitag präsentiert ©Pixabay (Sujet)
Seit Jahren ist darum gerungen worden, nun scheint eine Einigung erzielt: In allen österreichischen Supermärkten wird nun einem Medienbericht zufolge fix ein Pfandsystem auch für PET-Flaschen und Dosen eingeführt.
Plastikpfand - sonst droht Millionenstrafe
1,8 Mrd. Tonnen CO2 durch Plastik

Dies berichtete die Gratis-Zeitung "Heute" (Mittwoch-Ausgabe). Mit an Bord seien auch die Diskonter und die Wirtschaftskammer, hieß es. Die Details dazu sollen am Freitag präsentiert werden.

Klimaschutzministerium: "Arbeiten an Finalisierung der Gesetzesnovelle"

Im Klimaschutzministerium wurde die Einigung auf APA-Nachfrage weder dementiert noch bestätigt. "Wir arbeiten intensiv an der Finalisierung der Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes", sagte Florian Berger, Sprecher der für Klima- und Umweltschutz zuständigen Ministerin Leonore Gewessler (Grüne).

Ab 2025: Recycling-System im gesamten Lebensmittelhandel

Der Pakt sieht laut "Heute"-Bericht Folgendes vor: Das Abfallwirtschaftsgesetz (AWG) werde novelliert. Spätestens ab 2025 soll es im gesamten Lebensmittelhandel ein Recycling-System geben, auch bei den Diskontern. Bisher konnte man dort keine Glasflaschen zurückgeben, während das in den "klassischen Supermärkten" bereits seit längerem möglich ist. Die Glasbehältnisse können dadurch wiederbefüllt, also wiederverwendet werden.

Kommen wird "Heute" zufolge auch ein Pfand auf Einweggebinde (PET-Flaschen und Dosen). In Zukunft sollen Händler leere Verpackungen zurücknehmen, auch wenn die Getränke anderswo gekauft worden seien. Auch neue Automaten soll es geben. Ab 2025 könnte eine Dose oder eine Plastikflasche um 20 bis 30 Cent mehr kosten. Das Geld würden die Konsumenten bei Rückgabe retour bekommen.

Neues Abfallwirtschaftsgesetz: Weitere Inhalte

Im AWG sollen außerdem ein verbindliches Mehrwegangebot bei Getränken in Supermärkten, ein Verbot bestimmter Einwegplastikprodukte, ein Importverbot vermischter Industrieabfälle und eine Verlagerung von Abfalltransporten auf die Schiene festgehalten werden.

Global 2000 erfreut über den großen "Durchbruch"

Auch wenn die offizielle Bestätigung zur Einigung fehlt, gibt es die ersten freudigen Reaktionen, aber auch Forderungen von Umweltschutzorganisationen.

"Monatelang haben wir uns gemeinsam mit unseren Unterstützern und Unterstützerinnen fürs Pfandsystem stark gemacht. Nun kann die Natur endlich aufatmen und ein notwendiger Wandel vollzogen werden. Getränkeverpackungen bekommen einen Wert und können gleich wie Mehrwegflaschen im Supermarkt zurückgebracht werden", so Lena Steger von Global 2000 in einer Aussendung. Gleichzeitig wurde die "richtige Umsetzung", konkret eine "faire Gestaltung mit ganzheitlichem Ansatz" eingemahnt.

Greenpeace will auch Mehrwegquoten durch Stufenplan steigern

Greenpeace forderte, dass der Handel Pfandautomaten und Mehrwegflaschen deutlich früher und nicht erst wie kolportiert 2025 in die Supermärkte bringt. "Die Mehrwegquoten müssen zudem jährlich durch einen Stufenplan gesteigert werden, damit Plastik und Alu-Müll bei Getränken langfristig deutlich reduziert werden kann", hieß es in einer Aussendung. Der WWF mahnt einen raschen Beschluss und eine lückenlose Umsetzung des gemeinsamen Pfandsystems ein.

Feedback auch aus der Politik

Auch aus der Politik gab es erstes positives Feedback. "Wenn es nun wie angekündigt zu einer Lösung auf Bundesebene für Mehrweg- und Einweg-Pfand kommt, ist das sehr zu begrüßen", freute sich Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) in einer Aussendung. Eine schnellere Umsetzung wäre aber wünschenswert: "Je früher, desto besser!" Und: Es sei wichtig, eine geplante Mehrwegquote auf Grundlage der tatsächlich verkauften Stückzahl von Produkten festzulegen.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Plastikpfand in Supermärkten scheint fix, auch Diskonter sind dabei
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen