Zugleich belassen es die Wiener Philharmoniker nicht bei den beiden Konzerten am 25. und 26. Mai. Noch vor der Liveaufnahme der 8. während des Konzerts, hat das Orchester in der Vorwoche bereits Norgards 1. Symphonie für die dänische Plattenfirma Dacapo Records eingespielt – ebenfalls eine Premiere. Die CD soll im kommenden Jahr erscheinen.
Musik von Norgard im Wiener Konzerthaus
Einerseits habe er Norgards Musik von dem vielleicht besten symphonischen Orchester der Welt gespielt hören wollen, erläutert Henrik Rordam, Leiter von Dacapo Records, seine Beweggründe: “Zugleich handelte es sich jedoch auch um den etwas strategischeren Wunsch, die absolute Frontfigur der skandinavischen Musik in einem Gebiet zu positionieren, das sich von seiner Tradition her seine künstlerischen Anregungen normalerweise nicht aus dem Norden holt.”
Dazu ist Per Norgards Werk, das zweifelsohne bedeutendste eines dänischen Komponisten nach Carl Nielsen, ein guter Ausgangspunkt. So hat der Künstler für sein Heimatland auch als Lehrender und Kulturkritiker herausragende Bedeutung, wurde aber vor allem als Komponist und hier unter anderem für seine Unendlichkeitsreihe bekannt, bei der ein System der Endlosigkeit als eigenständiges seriales Prinzip zur Anwendung kommt, das mit den symmetrischen, aus sich selbst heraus wachsenden Formationen der Natur vergleichbar ist. Zugleich ist Norgard, der im Juli seinen 81. Geburtstag feiert, stets als Neuerer seiner eigenen Wege in Erscheinung getreten.
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