Gleichzeitig verteidigte der Zielpunkt-Chef sich und seine Handelsgruppe und kritisierte die “unternehmerfeindliche Stimmung” im Land und das mediale Kreuzfeuer, dem er ausgesetzt sei, das bis zur Rufschädigung gehe. “Der Unternehmer ist geduldet, solange er Arbeitsplätze schafft, er sollte aber tunlichst darauf achten, kein Geld zu verdienen, weil das moralisch verwerflich ist. Er hat gefälligst zu funktionieren und keine Fehler zu machen. Und wenn einmal etwas passiert, dann ist er das große Kapitalistenschwein”, so Pfeiffer.
Kunden hätten Bemühungen nicht honoriert
Hätte man Zielpunkt gehalten, hätte das innerhalb der kommenden zwei Jahre die gesamte Pfeiffer-Gruppe mitgerissen, meinte der Trauner Unternehmer. “Wir wären komplett erledigt gewesen.” Es gebe hier jedenfalls “keinen Dagobert Duck, der auf einem riesigen Geldspeicher sitzt”. Zielpunkt habe die Pfeiffer-Gruppe über 50 Mio. Euro gekostet. “Wir sind auch der größte Gläubiger im Konkurs. Die Forderungen müssen wir abschreiben.”
Die Kunden hätten die Bemühungen, Zielpunkt zu sanieren, nicht honoriert. “Letztlich sind es ja die Kunden, die mit ihrer Entscheidung über wirtschaftlichen Erfolg oder Misserfolg bestimmen.” Diese hätten sich aber offenbar für den Mitbewerb entschieden.
Zielpunkt ist pleite
Zum viel diskutierten Immobiliendeal meinte Pfeiffer, dass dieser ein Verlustgeschäft sei. “Circa 30 Standorte sind so schlecht, dass wir da möglicherweise gar keine Mieter mehr finden. Durch die Insolvenz ist das gesamte Paket weniger wert.” Pfeiffer übernahm 68 Zielpunkt-Filialen vom früheren Eigentümer Tengelmann. Der Deal wurde praktisch zeitgleich mit der Insolvenz abgeschlossen und nährte den Vorwurf, Pfeiffer investiere lieber in Immobilien, statt in den Fortbestand von Zielpunkt.
(APA)