AA

Parkpickerl-Gipfel am Freitag: Maria Vassilakou plant nun S-Bahn-Ausbau

Maria Vassilakou hat neue Pläne in Sachen Parkpickerl, Pendler und S-Bahnen
Maria Vassilakou hat neue Pläne in Sachen Parkpickerl, Pendler und S-Bahnen ©APA
Das Parkpickerl bewegt nach wie vor die Gemüter in der Bundeshauptstadt - und ist auch am Freitag bei einem Treffen von Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou mit dem Währinger Bezirksvorsteher Homole und zwei weiteren Bezirkschefs wieder Thema. Im Vorfeld des Parkpickerl-Gipfels kündigte Vassilakou einen Ausbau im städtischen S-Bahn-Netz an.
Demo gegen das Parkpickerl
Bessere ÖBB-Züge gefordert
SPÖ plant Pendler-Paket
P&R: Hier parken die Pendler
400.000 Pkw-Pendler

Durch das Parkpickerl sind zahlreiche Pendler aus dem Umland, die früher mit dem eigenen Pkw anreisten, auf Züge umgestiegen – nun soll auch das S-Bahn-Netz ausgebaut werden. Nach Angaben von Maria Vassilakou sind die Verhandlungen mit den ÖBB über den neuen “Verkehrsdienstevertrag” im Finale. Dieser werde “vieles an Verbesserungen” beinhalten.

ÖBB gibt neue S-Bahn-Pläne bekannt

“Es geht hier um Verlängerungen von Linien auf dem bestehenden Schienennetz”, sagte Vassilakou. Auf Details wollte sich die Ressortchefin noch nicht einlassen. Hier müsse man noch warten, “bis alles fixiert ist”. Die ÖBB wollen die neuen Fahrpläne für Wien, Niederösterreich und das Burgenland am kommenden Montag der Öffentlichkeit präsentieren.

Dichtere Frequenzen dürften sich in der Bundeshauptstadt allerdings in Grenzen halten. “Da innerhalb Wiens die Stammstrecke bereits überlastet ist, gibt es kaum noch Potenziale für Taktverdichtungen”, gab Vassilakou zu bedenken.

Pendler nutzen Park & Ride

Für Pendler will die Verkehrsstadträtin auch Kapazitäten in Parkgaragen bei Öffi-Stationen freischaufeln. Diese würden derzeit oft von Anrainern verstellt, da diese “draufgekommen sind, dass der Monatspreis für einen Abstellplatz in einer P&R-Anlage wesentlich günstiger ist als alles andere, was in der Stadt angeboten wird. Das hat die P&R-Anlagen von jenem Zweck entfremdet, für den sie errichtet wurden.”

Man arbeite hier gerade an einer Lösung. Außerdem will die Stadt “kurzfristig Areale ausfindig machen, die Pendler für das Abstellen von Autos nutzen können” und die mittelfristig auch mit Parkdecks überbaut werden könnten.

Volksbefragung soll 2013 kommen

Neuigkeiten soll es bald auch in Bezug auf ein neues Parkraumbewirtschaftungsmodell geben. Dieses wird derzeit von Experten erarbeitet, die Wiener sollen im Frühjahr bei der Volksbefragung darüber abstimmen. Vassilakou rechnet mit einer “ersten Rohfassung” noch im heurigen Jahr: “Wir haben noch zwei Sitzungen zu bestreiten, dann werden wir mit den Inhalten durch sein.”

Ob es beim künftigen Pickerl oder Parkschein auf eine Preisstaffelung – also je näher zum Zentrum, desto teurer – hinauslaufe, wollte die Ressortchefin nicht bestätigen. Nur soviel: “Zonenmodelle sind sehr wohl Thema. Ideen dazu sind von mehreren Seiten eingebracht worden – von den Grünen, der SPÖ, dem ÖAMTC und den Verkehrsexperten.” Sie wolle aber nichts vorwegnehmen.

Handlungsbedarf in Sachen Parkpickerl

Nach wie vor akuten Handlungsbedarf ortet Vassilakou indes in jenen ÖVP-geführten Bezirken entlang des West-Gürtels, die noch kein Parkpickerl haben. “Meine Haltung hat sich nicht geändert: Ich meine, dass wir die entstandene Verdrängung am Besten in den Griff kriegen, wen wir die Bewirtschaftung auf den 18. und auf Teile des 13. und 19. Bezirks ausweiten.” Das geht freilich nur mit Zustimmung der Bezirke.

Die drei Bezirkschefs haben für den heutigen Freitag ein Treffen mit Vassilakou vereinbart. Dort sollen Argumente ausgetauscht werden. Besonders unter Druck steht Währing, wo sich Vorsteher Karl Homole (V) weiter gegen ein Pickerl wehrt – wenn auch nicht mehr ganz so vehement. Er kann sich mittlerweile vorstellen, unter Umständen eine weitere Anrainerbefragung durchzuführen.

Wird Homole überstimmt?

Theoretisch könnten SPÖ und Grüne bereits Mitte Dezember im Bezirksparlament dank gemeinsamer Mandatsmehrheit die Einführung von Parkgebühren beschließen und Homole so überstimmen. Ob sie für eine derartige Vorgangsweise plädiere, wollte Vassilakou nicht kommentieren. “Das Allerletzte, was ich tue, ist, mich in irgendwelche Bezirkskompetenzen einzumischen. ” Die aktuelle Situation im 18. Bezirk verlange nach der Einführung des Pickerls – jedoch: “Ob man sich dem anschließt oder nicht, muss jeder Bezirksrat für sich entscheiden.”

Mehr Infos zum Thema finden Sie hier.

(apa/red)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Parkpickerl-Gipfel am Freitag: Maria Vassilakou plant nun S-Bahn-Ausbau
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen