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Ordensspitäler über hohe Durchimpfungsrate erfreut

Das Gesundheitspersonal in den Ordensspitälern ist zu 70 Prozent geimpft.
Das Gesundheitspersonal in den Ordensspitälern ist zu 70 Prozent geimpft. ©APA/EXPA/JOHANN GRODER
In den 23 Ordensspitälern in Österreich sind bisher mehr als zwei Drittel des medizinischen Personals gegen Covid-19 geimpft worden. Verglichen zu vielen anderen Impfungen sei das eine gute Durchimpfungsrate.

Bei der Durchimpfungsrate seien 70 Prozent überschritten worden, sagte Gerhard Stark, ärztlicher Direktor der Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen der Barmherzigen Brüder, am Mittwoch in einem Pressegespräch. Bei den Ärzten ist die Rate demnach höher, in der Pflege gebe es dagegen u.a. eine "wesentlich jüngere Altersstruktur", erläuterte Stark.

Gesundheitspersonal in Ordens-Spitälern zu 70 Prozent geimpft

Verglichen zu vielen anderen Impfungen betonte der Mediziner eine gute Durchimpfungsrate, wie wir sie "sonst nicht" kennen. "Es gibt kaum mehr Patienten aus Alten- und Pflegeeinrichtungen in unseren Krankenhäusern." Im Vorjahr seien ganze Krankenanstalten gesperrt gewesen, weil Personal infiziert war. "Das haben wir jetzt nicht mehr", betonte Stark. Er rief Mitarbeiter in Gesundheitsberufen aber weiter auf, sich gegen Covid impfen zu lassen. Es brauche noch "Zeit, um auch Überzeugungsarbeit zu leisten".

Die Ordensspitäler mit Standorten in sieben Bundesländern und mehr als 26.000 Mitarbeitern zogen in der Pressekonferenz Bilanz über das Vorjahr. Mit 7.808 Betten steht jedes fünfte Bett im Gesundheitswesen in Österreich in einem der Ordensspitäler. In Oberösterreich wurden fast 50 Prozent und in Wien 20 Prozent aller stationären Patienten behandelt. 27 Prozent der insgesamt fast 200.000 Operationen erfolgten im Vorjahr tagesklinisch, berichtete Alfred Inzinger, Sprecher der ARGE Ordensspitäler. Kontaktzeiten wurden dadurch verkürzt und Betten freigehalten. Hier sei durch die Pandemie eine Erhöhung entstanden, dies wird sich weiter verändern, prognostizierte er. Es werde auch in Zukunft nicht mehr so sein, "dass vor einer Ambulanz vor 7.00 Uhr schon die Hälfte der Bestellten da ist".

Mitarbeiter physisch und psychisch stark belastet

Die Mitarbeiter der Ordensspitäler hätten viel über ihre Belastung gesprochen, nicht nur physisch, vielmehr auch psychisch, betonte Inzinger. Er ortete "Bemühungen", die Leistungen auch anzuerkennen. "Ich hoffe nur, dass das nicht im Sand verläuft", sagte er. Mit den Behörden sah er einen "Schulterschluss" und eine ganz andere Form der Zusammenarbeit. "Man kann tatsächlich feststellen, dass das eine der positiven Sachen ist, die aus der Pandemie entstehen."

Der Umgang mit den Covid-Patienten ist im Lauf der Pandemie "zu einer komplexen Normalität" geworden, erläuterte Stark. Das was am Anfang als Therapieoptionen im Raum stand, habe sich verdichtet, auf einige wenige Behandlungsmethoden, sagte der ärztliche Direktor der Barmherzigen Brüder. Man könne in Österreich von einem sehr homogenen und wissenschaftlich fundierten Vorgehen sprechen. "Hier werden sie keinen Unterschied zwischen einem Ordenskrankenhaus und einem anderen Krankenhaus finden".

Bezüglich Long Covid gibt es in den Ordensspitälern ebenfalls "Angebote im ambulanten und stationären Bereich" für ehemalige Infizierte mit Langzeitfolgen, sagte Stark auf Nachfrage. "Es wird aber noch Zeit brauchen, den Begriff zu einer Diagnose zu machen und einzuengen." Es sei noch viel zu früh im Sinne einer Versorgungsforschung sagen zu können, was und in welcher Tiefe in Zukunft benötigt wird.

(APA/Red)

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