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OÖ-Wahl: Das ist der Unterschied zwischen 2021 und 2015

Mit Blick auf die Vorzeichen unterscheiden sich die OÖ-Wahlen von 2015 und 2021.
Mit Blick auf die Vorzeichen unterscheiden sich die OÖ-Wahlen von 2015 und 2021. ©APA/BARBARA GINDL (Symbolbild)
Die Vorzeichen, unter denen die Landtagswahl in Oberösterreich am 26. September stattfinden wird, unterscheiden sich deutlich von jenen aus dem Jahr 2015.

Während der Urnengang damals ganz im Zeichen der Flüchtlingswelle stand, wird jetzt unter dem Eindruck von eineinhalb Jahren Pandemie gewählt. Dazu kommt noch, dass in Oberösterreich mit seiner ÖVP-FPÖ-Koalition zum ersten Mal seit dem Ibiza-Skandal von Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache zu den Urnen gerufen wird.

FPÖ muss bei OÖ-Wahl mit Minus rechnen

Die FPÖ muss sich nach ihrem Höhenflug bei der vorangegangenen Wahl wieder auf Verluste einstellen. 2015 kamen die Freiheitlichen - auch bedingt durch die Flüchtlingswelle - auf einen Rekord-Wert von knapp 30,4 Prozent. Freilich werden jetzt auch noch die Nachwehen der Ibiza-Affäre von Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache ihren Niederschlag finden.

Die ÖVP darf sich laut Umfragen Hoffnungen auf Zuwächse machen. Denn die Corona-Krise könnte den zuletzt bei Landtagswahlen beobachtbaren Trend zugunsten der Amtsinhaber noch weiter verstärken. Bei der Wien-Wahl im Herbst 2020 konnte zuletzt Bürgermeister Michael Ludwig bei seinem erstmaligen Antreten für die SPÖ seine Partei auf doch überraschende 41,6 Prozent verbessern.

Mikl-Leitner behauptete Mehrheit

Auch zuvor verzeichneten die Amtsinhaber teils große Erfolge: Bei der Landtagswahl in Niederösterreich vom Jänner 2018 schaffte es Erwin Prölls Nachfolgerin Johanna Mikl-Leitner, die absolute Mandatsmehrheit für die ÖVP zu halten. Auch im Burgenland ging die Wahl vom Jänner 2020 (knapp vor der Corona-Krise) zugunsten des Amtsinhabers aus. Der Nachfolger von Landeshauptmann Hans Niessl, Hans Peter Doskozil, bescherte der SPÖ ein Plus von acht Prozentpunkten, die absolute Mandatsmehrheit - die SPÖ regiert dort seitdem wieder alleine.

Deutlich gestärkt wurde zuvor auch der Amtsinhaber in Kärnten. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) schrammte im März 2018 knapp an der Absoluten vorbei: Seine Partei konnte um 10,8 Prozentpunkte auf 47,9 Prozent der Stimmen zulegen. Seitdem regiert Kaiser in einer Koalition mit der ÖVP, die damals dezent (+1,05) auf 15,45 Prozent zulegte.

"Kurz"-Effekt in Oberösterreich von Bedeutung?

Eine Rolle für die ÖVP in Oberösterreich könnte auch der "Kurz"-Effekt spielen. Seit der Übernahme der ÖVP-Obmannschaft durch Sebastian Kurz im Mai 2017 konnte die ÖVP bei nahezu allen Landtagswahlen zulegen - lediglich in Niederösterreich gab es einen kleinen Stimmenverlust, wobei dies die ÖVP aufgrund der Mandats-Absoluten ebenfalls als Erfolg verbuchen konnte.

Die FPÖ wurde seit der Ibiza-Affäre bei sämtlichen Wahlen abgestraft, oftmals massiv. Bei der EU-Wahl am 26. Mai 2019 - nur gut eine Woche nach Auffliegen der Affäre am 17. Mai - konnten die Blauen mit einem Minus von 2,5 Prozentpunkten die Verluste noch in Grenzen halten. Gegenüber den Umfragen vor Auffliegen des Videos mussten sie allerdings schon deutlich Haare lassen.

FPÖ mit 16,2 Prozent

Bei der Nationalratswahl am 29. September 2019 fielen die FPÖ-Verluste mit 9,8 Prozentpunkten dann schon deutlich aus, die Partei kam nur mehr auf 16,2 Prozent. Die ÖVP legte hingegen um knapp sechs Prozentpunkte zu und erzielte 37,5 Prozent. Die SPÖ verlor knapp sechs Prozentpunkte. Die Grünen zogen mit 13,9 Prozent wieder in den Nationalrat ein, den sie 2017 verlassen mussten. Die NEOS verzeichneten ein Plus von 2,8 Prozentpunkten.

Bei den weiteren Urnengängen setzte es weitere Tiefschläge für die FPÖ. Bei der Landtagswahl in Vorarlberg im Oktober 2019 büßten die Blauen 9,5 Prozentpunkte ein, bei jener in der Steiermark (November 2019) 9,3 Prozentpunkte. Etwas geringer - nämlich -5,25 Prozentpunkte - fiel der Verlust im Burgenland aus, allerdings von wesentlich niedrigerem Niveau (Jänner 2020). Einen wahren Zusammenbruch setzte es schließlich bei der Wien-Wahl im vergangenen Oktober: Die nun von Dominik Nepp geführte Partei ging von zuvor lichten Höhen um 23,7 Prozentpunkte auf nur mehr 7,1 Prozent ein.

Premiere für NEOS bei Oberösterreich-Wahl?

Für die NEOS geht es bei der Oberösterreich-Wahl um den erstmaligen Landtagseinzug und um die Eroberung des siebenten Landesparlaments. Derzeit sind die Pinken in den Landtagen von Wien, Niederösterreich, der Steiermark, Tirol, Vorarlberg und Salzburg vertreten. In Wien und Salzburg gehören sie außerdem der rot-pinken bzw. der ÖVP-Grün-NEOS-Koalition an.

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(APA/Red)

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