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OÖ wählt in Lavendel, Weiß und Cremeweiß - und hat teilweise kaum eine Wahl

So sehen die Stimmzettel und Wahlkarten bei der Landtagswahl 2021 in Oberösterreich aus
So sehen die Stimmzettel und Wahlkarten bei der Landtagswahl 2021 in Oberösterreich aus ©APA/FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR
Die Stimmzettel für die Wahlen in Oberösterreichsind heuer in Lavendel, Weiß und Cremeweiß gehalten. Die Auswahl ist zumindest für den Landtag sehr groß - doch manche haben auch praktisch "keine Wahl."
Alles zu den OÖ-Wahlen: FAQ

Acht Parteien kandidieren bei der OÖ-Wahl landesweit und weitere drei in einigen Wahlkreisen. Das breiteste Angebot, alle elf Parteien, bietet sich im Hausruckviertel. Eigentlich keine Wahl haben die Bewohner in vier Gemeinden, in denen für den Gemeinderat nur die ÖVP kandidiert - aber auch in 104 der 438 Gemeinden in Sachen Bürgermeister.

Nur ein Kandidat: Bürgermeister teils nur als "Ja/Nein"-Option

In fast einem Viertel der Gemeinden hat sich nämlich nur ein Bewerber für das Amt des Bürgermeisters gefunden. Aber da gibt es auf dem cremeweißen Bürgermeister-Stimmzettel zumindest die Wahl zwischen "Ja" und "Nein". Sollten Nein-Stimmen überwiegen, muss der Gemeinderat einen Bürgermeister wählen.

Beim Ausfüllen des weißen Gemeinderatswahl-Stimmzettels haben die Bewohner von St. Radegund, Pierbach, Schwarzenberg am Böhmerwald sowie Manning zwar keinerlei Auswahlmöglichkeit hinsichtlich der Partei. Aber sie können immerhin überlegen, welchen der (maximal drei) ÖVP-Kandidaten und -Kandidatinnen sie Vorzugsstimmen zukommen lassen wollen.

Größte Auswahl in Linz: Elf Parteien

Überall sonst stehen zumindest zwei Parteien zur Wahl, üblicherweise drei oder vier. Die größte Auswahl gibt es in der größten Stadt: In Linz finden sich elf Parteien am Gemeinderats-Stimmzettel. In Steyr und Leonding bewerben sich acht Parteien.

Die Landeshauptmann-Partei ÖVP kandidiert in 436 der 438 Gemeinden, in zwei weiteren unterstützt sie Bürgerlisten. Die SPÖ bewirbt sich in 388 Gemeinden, die FPÖ in 370 um Gemeinderatsmandate, die Grünen treten in 148 Gemeinden an, NEOS in 25 - und die Impfskeptiker MFG in 28, die KPÖ in sechs. In 84 Gemeinden versuchen Bürgerlisten und andere "sonstige Parteien" den Einzug ins Gemeindeparlament. Die Linzer haben mit elf Parteien denn auch den längsten Gemeinderats-Stimmzettel - und mit zehn Bewerbern die größte Bürgermeister-Auswahl.

Landtagswahl: Fünf verschiedene Stimmzettel in Lavendel

Für die Landtagswahl gibt es fünf verschiedenen lavendelfarbene Stimmzettel - weil die Kandidaturen pro Wahlkreis angemeldet werden. Die Landtagsparteien ÖVP, FPÖ, SPÖ und Grünen treten landesweit an, ebenso NEOS, KPÖ, Menschen-Freiheit-Grundrechte (MFG) und Bestes Oberösterreich (BESTE). Die "Unabhängige Bürgerbewegung" (UBB) hat es ebenso wie die Christliche Partei (CPÖ) in drei der fünf Wahlkreise auf den Stimmzettel geschafft, die Liste "Referendum" (R) nur in zwei.

Im Innviertel hat keine dieser drei Parteien genug Unterstützungserklärungen für die Landtagskandidatur zusammengebracht - während es im Hausruckviertel alle drei geschafft haben. In Linz und Umgebung finden sich auch UBB und "R" im Angebot, im Mühlviertel UBB und CPÖ, die CPÖ tritt auch im Traunviertel an. Im Hausruckviertel stehen also in Summe elf Parteien am Stimmzettel, in Linz/Umgebung und Mühlviertel zehn, im Traunviertel neun und im Innviertel acht.

Neue Wahlordnung macht Ausfüllen einfacher

Aber selbst im Innviertel fällt der Stimmzettel heuer wesentlich länger aus als früher. Denn die Wahlordnung schreibt jetzt vor, dass alle Vorzugsstimmenkandidaten mit Namen und Geburtsjahr direkt am Stimmzettel angeführt werden. Damit wird das Ausfüllen einfacher: Man muss nur noch einen Bewerber bzw. Bewerberin im Wahlkreis sowie auf Landesebene ankreuzen, um die nunmehr möglichen beiden Vorzugsstimmen zu vergeben. Das Format A2 ist allerdings nicht gerade klein.

(APA/Red)

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