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Online-Bank N26 wächst trotz Coronakrise weiter

N26 ist weiter auf Expansionskurs.
N26 ist weiter auf Expansionskurs. ©APA/HANS KLAUS TECHT
Das Wachstum der Online-Bank N26 geht trotz Coronakrise weiter. Die Verdoppelung der Kundenzahl auf 10 Millionen für 2020 ist weiter geplant.

Die von Österreichern gegründete deutsche Smartphone-Bank N26 will trotz Coronakrise weiterhin die Kundenzahl weltweit heuer von fünf auf zehn Millionen verdoppeln. "Wir sind generell auf einem sehr guten Weg diese Größenordnung zu erreichen", sagte Georg Hauer, der bei N26 für Deutschland, Schweiz und Österreich verantwortlich ist, im APA-Gespräch.

N26 wurde 2013 von den zwei Wienern Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal gegründet und ist seit 2015 in Deutschland und Österreich aktiv. Die mobile Bank mit Sitz in Berlin verdient ihr Geld vor allem mit dem Transaktionsgeschäft und Zusatzleistungen wie einer Premium-Mitgliedschaft. Je nach Markt sind bis zu 30 Prozent der N26-Kunden Premiumnutzer. In Deutschland und Österreich liegt der Anteil "etwas darunter", sagte N26-Manager Hauer.

N26 in 24 Staaten präsent

Kundenzahlen zu den einzelnen Ländern veröffentlicht N26 nicht. Die Online-Bank mit 1.500 Mitarbeitern bietet Online-Konten in 24 europäischen Staaten und den USA an. "Die bloße Kundenanzahl ist aber kein Selbstzweck", so Hauer. Ziel seien "exzellente Produkte und zufriedene Kunden". Nach Kritik am langsamen Kundenservice hat N26 im vergangenen Jahr und heuer die Zahl der Mitarbeiter in diesem Bereich kräftig ausgebaut.

Die Corona-Pandemie mit Ausgangsbeschränkungen und Abstandsregeln hat den Vormarsch des digitalen Bezahlens und Online-Bankings weiter verstärkt. "Viele Bevölkerungsgruppen haben erstmals ein digitales Konto eröffnet, auch viele ältere Personen", so N26-Manager Hauer. "Das Kundenwachstum ist sehr stabil, ungebrochen durch die Krise. Nach einem Rückgang während des Lock-Down ist der Konsum fast schon wieder auf Vorkrisenniveau."

Bis zu 100 Mitarbeiter in Wien

Im vergangenen Oktober hat N26 einen Technologie- und Innovationsstandort in Wien eröffnet. Damals hatte das Wiener Büro rund 15 Beschäftigte und sollte bis Ende 2020 auf 100 Mitarbeiter anwachsen. "Die Coronakrise hat die Personalsuche etwas erschwert", sagte Hauer. Derzeit arbeiten 25 Mitarbeiter in Wien, demnächst werden es 30 sein. Über die nächsten Jahre will die Smartphone-Bank bis zu 300 Mitarbeiter hierzulande beschäftigen. Das erste in Wien entwickelte N26-Produkt ist ein Premiumkonto für Selbstständige und Freelancer.

Der milliardenschwere Bilanzskandal beim deutschen Zahlungsdienstleister Wirecard hat keine Auswirkungen auf die Online-Bank. "Keine Services von N26 laufen über Wirecard. Nachdem wir 2016 unsere eigene Banklizenz erhalten haben, wurde die Zusammenarbeit mit Wirecard beendet", sagte N26-Manager Hauer. "Der Wirecard-Bilanzskandal ist eine besondere Enttäuschung für den deutschen Wirtschaftsstandort."

(APA/red)

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