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ÖVP könnte bei NÖ-Wahl Negativ-Rekorde erleben

Die NÖ-Wahl 2023 könnte der ÖVP negative Rekorde bescheren.
Die NÖ-Wahl 2023 könnte der ÖVP negative Rekorde bescheren. ©APA/HELMUT FOHRINGER (Symbolbild)
Die Landtagswahl in Niederösterreich könnte für die ÖVP negative Rekorde im Gepäck haben.
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Rekorde dürfte die Niederösterreich-Wahl am Sonntag der ÖVP bescheren - aber anders als in der letzten Wahlrunde gewohnt höchst negative: Die Umfragen lassen einen Absturz unter den bisherigen historischen Tiefststand von 44,23 Prozent erwarten, und damit droht auch das größte Minus der Zweiten Republik. Schafft Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) ihr Wahlziel "40 plus" nicht, wäre erstmals in der Zweiten Republik auch die Absolute in der Regierung weg.

ÖVP bei NÖ-Wahl wohl auf Platz 1

Sicher sein kann sich die NÖ-VP, dass sie weiterhin Erste bleibt. Aber weit außerhalb der Reichweite ist laut den Meinungsforschern die Mandats-Absolute im Landtag - die die Volkspartei in Niederösterreich nur zehn Jahre lang (von 1993 bis 2003) nicht hatte. Auch Mikl-Leitner konnte sie 2018 mit 49,63 Prozent noch verteidigten - recht überraschend in ihrer ersten Wahl nach der langen Ära Pröll. Ihr half damals, kurz nach der ersten Kanzler-Angelobung von Sebastian Kurz, allerdings türkiser Rückenwind aus dem Bund. Der hat sich mit all den Nachrichten rund um die ÖVP-Chataffäre und die Korruptionsermittlungen samt dem Abgang von Kurz und seinen Türkisen in einen rauen Gegenwind gedreht. Dazu kam im Wahlkampf auch noch die landesinterne ORF-Affäre mit dem Vorwurf angeblich massiver Einflussnahme der NÖVP auf den Öffentlich-Rechtlichen.

ÖVP bei NÖ-Wahl über 40 Prozent?

Somit ist das Wahlziel jetzt, nicht unter die 40er-Marke abzustürzen. Das gelänge, fiele das Minus nicht größer als das bisher größte - die 6,95 Prozentpunkte bei der Landtagswahl 1988. Damals litt die ÖVP erstmals unter der Konkurrenz durch die - nach der Übernahme durch Jörg Haider - erstarkenden FPÖ, die 1988 auch erstmals in den Landtag einzog. 1993 folgte noch ein Minus (3,37 Punkte), und damit musste Erwin Pröll in seiner ersten Wahl das schlechteste Ergebnis der Zweiten Republik und den ersten Verlust der Landtags-Absoluten verantworten. 2003 holte er sie sich allerdings wieder zurück, mit dem bisher größten Plus im Lande von 8,43 Prozentpunkten.

ÖVP auf Bundesebene in Umfragen nur auf Platz 3

An so etwas denkt aktuell niemand, der Trend für die gesamte ÖVP läuft seit Bekanntwerden der Korruptionsermittlungen und dem Abgang von Kurz in die entgegengesetzte Richtung. Auf Bundesebene liegt die von Kanzler Karl Nehammer geführte Partei in den Umfragen nur noch auf Rang 3. Die erste Landtagswahl nach der Neuaufstellung im Bund bescherte der ÖVP - nach zehn teils triumphalen Wahlerfolgen in anderen Ländern und im Bund - ein Desaster. Ende September 2022 brach sie in Tirol um fast zehn Prozentpunkte auf den mit Abstand schlechtesten Wert der Zweiten Republik (34,71 Prozent) ein. Ähnliches droht nun auch in Niederösterreich, das ebenso wie Tirol ein seit 1945 durchgehend "schwarzes" Kernland ist.

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(APA/Red)

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