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ÖFB-Team vor "Finale" in Fußball-WM-Quali gegen Bosnien "total optimistisch"

Nach dem 2:0-Sieg gegen Zypern, geht es für das ÖFB-Team gegen Bosnien ums WM-Ticket.
Nach dem 2:0-Sieg gegen Zypern, geht es für das ÖFB-Team gegen Bosnien ums WM-Ticket. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Der 3:1-Sieg von Bosnien gegen Rumänien verhinderte am Samstag die vorzeitige Qualifikation für die Fußball-WM 2026. Nun wartet auf das ÖFB-Team ein "Finale" gegen Bosnien am Dienstag in Wien.
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ÖFB-Aufsichtsratsvorsitzender Josef Pröll gab sich noch vor dem Rückflug nach dem 2:0-Sieg Österreichs auf Zypern in der Qualifikation für die Fußball-WM zuversichtlich: "Ich bin total optimistisch, dass es unserem Team gelingen kann, Bosnien zu schlagen." Schon ein Punkt am am Dienstag (20.45 Uhr) im ausverkauften Wiener Ernst-Happel-Stadion reicht dem ÖFB-Team für die erste WM-Teilnahme seit 1998. "Wir haben gegen Zypern 2:0 gewonnen, darüber freuen wir uns sehr. Jetzt folgt in Wien die Kür", versprach Pröll.

Pröll sah bei ÖFB-Team "überhaupt keine Enttäuschung" nach verpasster vorzeitiger Qualifikation für Fußball-WM 2026

Das ÖFB-Team verfolgte die erste Hälfte des Spiels Bosnien gegen Rumänien in der Kabine des Alphamega-Stadions in Limassol. Als sie zum Flughafen Paphos fuhren, führte Rumänien 1:0. Bei ihrer Ankunft am Flughafen lag Bosnien bereits mit 2:1 in Führung. Das dritte Tor von Bosnien sahen sie auf Tablets und Smartphones beim Warten auf die Sicherheitskontrolle. Der um zwei Stunden verspätete Abflug drückte zusätzlich auf die Stimmung. Pröll konnte nachvollziehen, dass den ÖFB-Internationalen nicht zu scherzen zumute war. "Man gewinnt, Rumänien geht in Führung, es schaut alles danach aus, dass es in Kürze entschieden ist, und dann doch nicht", sagte der frühere Vizekanzler. "Aber ich sehe überhaupt keine Enttäuschung bei den Spielern. Im Gegenteil, es ist eben schon relativ spät", meinte Pröll um etwa Mitternacht.

Er selbst verspüre vor dem Dienstag-Match eine große Vorfreude. "Wir haben jetzt in Wien ein großes Finale, ein ausverkauftes Stadion, ein Fußballfest, und wir haben es selbst in der Hand. Das ist eine Ausgangsposition, die ja vor so einem Match nicht besser sein könnte", sagte Pröll. Man habe eine starke Quali gespielt, deswegen wäre es "absolut verdient, wenn wir gegen Bosnien alles fix machen". Auch ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel ist mit Blick auf das Entscheidungsspiel guter Dinge - auch deshalb, weil es keine gesperrten und mit Ausnahme von David Alaba auch keine angeschlagenen Spieler gibt. "Deswegen werden wir am Dienstag eine sehr, sehr entschlossene österreichische Mannschaft sehen. Alle wollen sich einen sehr großen Traum erfüllen."

Auftritt in Fußball-WM-Quali auf Zypern macht ÖFB-Team für ihr "Finale" gegen Bosnien Mut

"Es wird natürlich nicht einfach, aber wir haben uns selber gesagt, dass das am Dienstag unser Finale ist", erklärte Arnautovic. Die Partie auf Zypern habe man als "Halbfinale" betrachtet. "Am Dienstag haben wir das Finale, und darauf haben wir uns konzentriert." Österreichs Rekordnationalspieler machte aber keinen Hehl daraus, dass man "mit einem Auge" auf die Partie Bosniens gegen Rumänien geschaut habe. Bei einem Punktgewinn der Rumänen in Zenica hätten die Österreicher das Ticket zur WM nach Nordamerika vorzeitig in der Tasche gehabt. Nun wartet ein Duell mit Bosnien, das die ÖFB-Auswahl nicht verlieren darf. "Natürlich gibt es auch schlechtere Situationen, als im Happel-Stadion vor ausverkauftem Haus so ein entscheidendes Spiel zu spielen", meinte Mittelfeldmann Romano Schmid.

Er habe noch nie eine derartige Partie bestritten. "Deswegen freue ich mich schon richtig auf Dienstag. Ich glaube, es wird ein spannendes Spiel werden." Der Respekt vor Bosnien ist groß. "Das ist eine sehr unangenehme Mannschaft, die auch richtig aggressiv ist beziehungsweise in den Zweikämpfen richtig reinhaut", sagte Schmid. Die größte Stärke des Teams um Altstar Edin Dzeko sei es aber, Bälle auf die beiden großen Stürmer in den Strafraum zu bringen. "Das ist deren Mittel, das gilt es zu verteidigen." Das Hinspiel in Zenica hatten die Österreicher im September mit 2:1 für sich entschieden.

Arnautovic hofft auf krönenden Abschluss für Fußball-WM-Quali

Arnautovic geht mit acht Toren in bisher sechs Quali-Einsätzen in die Entscheidungspartie. Die WM bezeichnete der 36-Jährige als das "absolute Maximum", stellte die erhoffte Teilnahme auch über seine drei bisherigen Europameisterschaften. Ob man kommenden Sommer in Mexiko, Kanada oder den USA spiele, sei ihm völlig egal. "Ich will einfach nur bei der WM sein und will einen schönen Abschluss haben beim Nationalteam, weil dann habe ich so alles erreicht."

Der Wiener blickte vor seinem 130. Länderspiel auch zurück. "Wir waren mit dem österreichischen Nationalteam ganz unten, wir waren ganz oben. Jetzt sind wir fast ganz oben und müssen uns nur noch belohnen, um zur WM hinzufahren. Die Vorfreude ist groß, aber es ist noch nicht fertig." Der Sieg auf Zypern sei Pflicht gewesen. "Das ist kein einfacher Gegner, man braucht Zypern jetzt nicht irgendwie kleinreden", betonte Arnautovic. "Wir mussten 100 bis 120 Prozent geben - und das haben wir getan. Man hat richtig die Energie gespürt. Wir haben das souverän gemacht, wir haben unseren Job erledigt."

Fußball-WM-Quali: Sonderlob für Laimer und Fans nach Sieg gegen Zypern

In der Defensive ließ das ÖFB-Team wenig bis gar nichts zu. "Wir waren hellwach, haben alles wegverteidigt", sagte Philipp Lienhart. Sonderlob gab es für Konrad Laimer, der auch links hinten überzeugte. "Konni kann alles spielen. Es fehlt nur noch, dass er Torwart spielt", scherzte Arnautovic. "Seine Entwicklung ist schon herausragend, und ich hoffe, dass es in den nächsten Jahren noch besser wird." Lienhart bezeichnete den Bayern-München-Mann als einen der besten Außenverteidiger der Welt. "So ist er absolut wertvoll für uns."

Mitte der zweiten Hälfte übernahm Laimer auch im Mittelfeld-Zentrum das Kommando. "Er ist ein unglaublicher Spieler mit irrsinniger Qualität", lobte Torhüter Alexander Schlager. Mit der Drucksituation, auf Zypern liefern zu müssen, sei das Team sehr gut umgegangen. "Wir haben unglaublich coole Führungsspieler, die trotzdem immer mit Leichtigkeit vorangehen." Auch Arnautovic sei ein solcher. Schlager: "Wir wissen ihn unglaublich zu schätzen - sowohl am Platz, als auch abseits davon."

Angetan waren die ÖFB-Kicker auch von der Unterstützung der 1.700 mitgereisten Fans. "Es ist schon ein harter Trip", sagte Arnautovic über deren lange Anreise. "Das zeigt einfach, welche Euphorie und Gemeinsamkeit in Österreich entsteht", meinte Stefan Posch. "Den Flow müssen wir jetzt mitnehmen für Dienstag und dann hoffentlich auch zur Weltmeisterschaft." Abwehrkollege Lienhart sah es ähnlich: "Der Traum ist für alle unglaublich. Jetzt wollen wir den letzten Schritt gehen."

(APA/Red)

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