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Obdachlose in Wien getötet: Schutzraum wird verlegt

Das Tageszentrum Obdach Josi verlegt seinen Standort von Wien-Josefstadt nach Wien-Leopoldstadt.
Das Tageszentrum Obdach Josi verlegt seinen Standort von Wien-Josefstadt nach Wien-Leopoldstadt. ©APA/ROLAND SCHLAGER (Sujet)
Am Mittwoch wird der nächtliche Schutzraum für Wohnungslose im Tageszentrum Obdach Josi in Wien-Josefstadt in die Wärmestube Darwingasse in Wien-Leopoldstadt verlegt.
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Das gab der Fonds Soziales Wien (FSW) in einer Aussendung bekannt. Zudem sollen künftig vor dem Hintergrund der aktuellen Angriffsserie gegen Obdachlose auch mehrsprachige Flugblätter verteilt werden, hieß es gegenüber der APA. In ganz Wien stehen aktuell 110 Schlafplätze für Obdachlose zur Verfügung.

Obdachlose in Wien getötet: Neuer Standort für Schutzraum

Der Wechsel sei erfolgt, weil die Räume in Wien-Josefstadt primär für den Betrieb des Tageszentrums ausgelegt seien, hieß es. "Gemeinsam mit unserer Partnerorganisation Wiener Rotes Kreuz können wir hier dieselbe Kapazität anbieten und durch die räumliche Nähe zum Tageszentrum 'Das Stern' auch einen Aufenthalt untertags für die Nutzer:innen anbieten", wurde Bereichsleiter Markus Hollendohner zitiert. Um das veränderte Angebot bestmöglich an die Nutzerinnen und Nutzer zu vermitteln ist ab der Nacht auf Donnerstag an beiden Standorten ein Nachtbetrieb geplant. Am neuen Standort soll es neben dem Aufenthalt auch die Möglichkeit geben, sich auszuruhen.

Ausweitung der Info-Kampagne mit Wechsel des Standortes

Der Wechsel des Standortes soll zudem von einer Ausweitung der Info-Kampagne des FSW begleitet werden. "Wir bekommen weiterhin rückgemeldet, dass die aktuelle Situation noch nicht bei allen obdachlosen Menschen bekannt ist. Daher haben wir gemeinsam mit der Polizei Wien als weitere Maßnahme die wichtigsten Informationen zusammengetragen", so Hollendohner. Verteilt werden sollen die Flugblätter von den Straßensozialarbeiter-Teams sowie Mitarbeitern der Partnerorganisationen. Das sind erneut Verhaltensempfehlungen, wie etwa nicht allein an entlegenen Orten im geschlossenen Schlafsack zu nächtigen, aber auch eine Zusammenfassung jener Stellen, an die man sich mit ermittlungsrelevanten Hinweisen wenden kann und natürlich auch, wo es aktuell in Wien zusätzliche Schutzräume gibt", so Hollendohner, der von einer Auslastung von 90 Prozent in den Nachtquartieren sprach.

Drei brutale Angriffe auf Obdachlose im Sommer in Wien

In Wien kam es im Sommer bisher auf drei brutale Angriffe auf Obdachlose, die in zwei Fällen mit dem Tod der Opfer endeten. Am 12. Juli war ein Mann erstochen auf einer Parkbank am Handelskai in Wien-Brigittenau aufgefunden worden. In Wien-Leopoldstadt wurde eine Frau mehr als eine Woche später durch Stiche und Schnitte schwer verletzt. Zuletzt kam es in der Nacht auf den 9. August zu einer Messerattacke in Wien-Josefstadt, wobei der Mann seinen Verletzungen erlag. Aufgrund der ähnlichen Verletzungsmuster, Tatzeiträume sowie der Opfergruppe, geht das Landeskriminalamt (LKA) von einem Zusammenhang zwischen den Attacken und einer Täterschaft aus.

(APA/Red)

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