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Novavax-Impfstoff von EMA in der EU zugelassen

Die EMA gab grünes Licht für den Corona-Impfstoff von Novavax.
Die EMA gab grünes Licht für den Corona-Impfstoff von Novavax. ©REUTERS
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA gab am Montag grünes Licht für den Corona-Impfstoff des US-Biotechunternehmens Novavax.
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In der Europäischen Union kommt ein fünfter Covid-19-Impfstoff auf den Markt. Der zuständige EMA-Ausschuss empfahl eine bedingte Zulassung von Novavax ab 18 Jahren.

Grünes Licht für Corona-Impfstoff von Novavax

Die finale Entscheidung muss noch die EU-Kommission fällen, sie gilt aber als Formsache. Es wäre damit der fünfte in der EU zugelassene Covid-19-Impfstoff sowie der erste auf Protein-Basis. Die Auslieferung soll im Jänner starten.

Bereits auf dem Markt sind die mRNA-Vakzine von Biontech/Pfizer und Moderna sowie die zwei Vektor-Impfstoffe von AstraZeneca und Johnson & Johnson (J&J). Letzterer war als letztes im März freigegeben worden. Bei Novavax hat sich die Staatengemeinschaft bis zu 200 Millionen Dosen gesichert.

Rund 750.000 Dosen Novavax-Impfstoff für Österreich

Österreich hat beim Impfstoff "Nuvaxovid" des Herstellers Novavax für die erste bestellbare Tranche die maximalen Liefermengen abgerufen. "Dies entspricht rund 750.000 Dosen, deren Lieferungen nach letzten Informationen im ersten Quartal 2022 beginnen sollen (gleichzeitig mit den anderen EU-Staaten)", hieß es auf APA-Anfrage aus dem Gesundheitsministerium. "Danach werden weitere Optionen verfügbar sein."

Auswahl des Novavax-Impfstoffs "nach Verfügbarkeit"

Nach Ankunft in Österreich werde der neue Impfstoff über das Verteilungssystem des Bundes an die Impfstellen ausgeliefert. Ob das Vakzin frei wählbar ist, "wird von der Verfügbarkeit abhängig sein", wurde in der schriftlichen Stellungnahme betont. Dies liege im Ermessen der Bundesländer, die in Österreich für die Organisation und die Durchführung der Impfkampagne verantwortlich sind.

"Mit Novavax erweitert künftig ein zusätzlicher Impfstoff das europäische Portfolio", zeigte sich Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) erfreut. "Die EMA-Zulassung ist Garant für ein sicheres und umfassendes Prüfverfahren. Ich bitte Sie aber nicht auf diesen Impfstoff zu warten, sondern bereits jetzt das umfassende und kostenlose Impfangebot in Anspruch zu nehmen. Vor allem die Booster-Impfung schützt vor der neuen Omikron-Variante. Warten Sie nicht, gehen Sie noch vor den Feiertagen impfen", empfahl der Mediziner und Minister.

Vakzin als Alternative für Impfskeptiker

In der entscheidenden Phase-III-Studie mit rund 30.000 Teilnehmern hatte das Vakzin eine Gesamtwirksamkeit von rund 90 Prozent gezeigt. Doch die angestrebte Zulassung zog sich in die Länge, da Novavax mit Produktionsproblemen zu kämpfen hatte. In den Philippinen und Indonesien hatte der Impfstoff im November bereits eine Notfallzulassung erhalten. Bis Ende des Jahres ist auch der Zulassungsantrag für die USA geplant.

Der Novavax-Impfstoff wird in zwei Dosen im Abstand von etwa drei Wochen gespritzt. Das Präparat könnte für Impfskeptiker eine Alternative sein, da es auf einer anderen Technologie beruht. Nicht geimpfte Menschen, die Zweifel an den übrigen Impfstoffen haben, könnten dadurch möglicherweise umgestimmt werden. "Nuvaxovid" enthält winzige Partikel, die aus einer im Labor hergestellten Version des Spike-Proteins von Sars-CoV-2 bestehen. Sie sollen dafür sorgen, dass der Köper selbst die Produktion von Antikörpern und T-Zellen gegen das Virus ankurbelt.

Schutz vor Omikron noch in Prüfung

Ob sein Impfstoff auch vor der sich rasant ausbreitenden Omikron-Variante schützt, überprüft Novavax gegenwärtig in Labortests und rechnet mit Ergebnissen in den kommenden Wochen. Falls nötig, könnte mit der Herstellung eines angepassten Vakzins im Jänner begonnen werden, hatte das Unternehmen vor kurzem mitgeteilt. Die Daten aus der Zulassungsstudie, die in den USA und Mexiko stattfand, stammen aus einem Zeitraum, als die Alpha-Variante noch das Infektionsgeschehen beherrschte.

(APA/Red)

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