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Noch Baustelle: Wiener "Metro Kinokulturhaus" begeht Gleichenfeier

Bald ist im "Metro Kinokulturhaus" wieder Kino-Betrieb möglich
Bald ist im "Metro Kinokulturhaus" wieder Kino-Betrieb möglich ©BilderBox.com (Sujet)
Mit hohen und hellen Räumen, großen Ausstellungsflächen, einem zusätzlichen Kinosaal und viel Transparenz will das "Metro Kinokulturhaus" des Filmarchiv Austria punkten. Am Donnerstag lud das Haus zur Gleichenfeier und bot eine "Expedition durch die Baustelle".
Neu-Betrieb ab Herbst
Pläne für Wiedereröffnung
Umbau verzögert sich

Mit Ende September soll das “Metro Kinokulturhaus auf vier Ebenen neu eröffnet werden, zum Auftakt wartet eine Schau zur Vor- und Frühgeschichte des Films.

Präsentation des neuen Kinos

“Wir bekommen ein erweitertes Präsentationsspektrum über die Leinwand des Kinos hinaus”, sagte Filmarchiv-Leiter Ernst Kieninger beim Pressegespräch im ehrwürdigen Kinosaal, der denkmalgeschützt ist und in der bekannten Form erhalten bleibt. Einzig ein großes Fenster soll den Blick von draußen auf den rot plüschigen Saal ermöglichen – wenn drinnen der Vorhang aufgeht, wird jener vor dem Fenster automatisch zugezogen.

“Metro Kinokulturhaus” im völlig neuen Gewand

Abgesehen vom Saal blieb in den alten Räumlichkeiten kaum ein Stein auf dem anderen. Das Foyer wurde völlig ausgehöhlt, die Vorführkabine ist im Mezzanin als Objekt zentral platziert und kann umrundet werden, der ehemalige Ballettsaal in der Bel Etage wird zur ersten großen Ausstellungsfläche mit angeschlossenem Kinosaal für knapp 60 Personen, das zweite Obergeschoß soll neben Ausstellungen auch Sichtungsstationen enthalten.

“Wir haben den Anspruch, so etwas wie die Nationalbibliothek der Laufbilder zu sein”, erklärte Kieninger den Ansatz, das bereits digitalisierte Material des Filmarchiv in dem neuen Kinokulturhaus zur Verfügung stellen zu wollen. Das restliche Programm ist ambitioniert: Filmschauen zum Ersten Weltkrieg, zur Geschichte des österreichischen Dokumentarfilms und zu Gustav Ucicky stehen ebenso am Plan wie zahlreiche Kooperationen mit Partnern.

Viennale-Specials geplant

Gemeinsam mit der Viennale wird etwa das ursprünglich als Festivaljubiläumsprojekt angedachte Vorhaben “Peter Handke geht ins Kino” umgesetzt, mit den Festwochen ist eine Warhol-Ausstellung und -Retrospektive geplant, zur Viennale selbst wird eine Retrospektive zu Fritz Kortner den Fokus auf die Filmemigration legen. Am meisten freut sich Kieninger aber auf die Auftaktschau zum frühen Kino in Form der “Sammlung Werner Nekes”.

Das kostete der Umbau

Ursprünglich war eine Eröffnung für Herbst 2012 angestrebt worden. Mittlerweile hat sich das Projektvolumen allerdings mehr als verdoppelt. Budgetär ist sich der Umbau des Metro Kinos, dessen zusätzliche Etagen von der Stadt Wien zu einem “moderaten Preis” angemietet werden, trotz schwieriger Finanzierung offenbar dennoch gut ausgegangen.

Die Kosten von insgesamt 1,6 Millionen Euro wurden – bis auf 300.000 Euro – privat finanziert, für den weiteren Betrieb sei man aktuell in Gesprächen mit Sponsoren. Ob sich das “Kino wie noch nie” im Sommer heuer jedoch umsetzen lässt, steht noch nicht fest.

(apa/red)

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