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Neue Verhandlungsrunde von Russland und Ukraine in Istanbul

Die Gespräche zwischen Russland und der Ukraine gehen weiter.
Die Gespräche zwischen Russland und der Ukraine gehen weiter. ©Maxim Guchek/BelTA/Handout via REUTERS
Rund viereinhalb Wochen nach der russischen Invasion in die Ukraine starten Moskau und Kiew am Dienstag in Istanbul eine neue Verhandlungsrunde. Maximalziel sei dabei ein stabiler Waffenstillstand.
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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan begrüßte die Verhandler am Dienstag im Dolmabahce-Büro des Präsidenten. Danach wollten die Delegationen zu Gesprächen zusammenkommen. Es sei in den Händen beider Seiten, die "Tragödie" zu beenden, so Erdogan. Von einem Waffenstillstand würden alle profitieren.

Russische Medien veröffentlichten Fotos, auf denen auch der Oligarch Roman Abramowitsch bei der Begrüßung zu sehen ist.

Neue Verhandlungsrunde: Ukrainischer Außenminister skeptisch

Die russischen Unterhändler waren am Montag in der türkischen Metropole eingetroffen, wo bereits am 10. März eine frühere Verhandlungsrunde auf Außenministerebene stattgefunden hatte - allerdings ergebnislos. Die Gespräche wurden anschließend per Videokonferenz fortgesetzt. Der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hatte jedoch am Montag erst gesagt, dass es bisher keine "signifikanten Fortschritte" gegeben habe.

Auch der ukrainische Außenminister äußerte sich vor Beginn der Verhandlungen skeptisch über deren Erfolgsaussichten. "Wenn wir sehen, dass sich die Stimmung geändert hat und sie zu einem ernsthaften, substanziellen Gespräch und ausgewogenen Vereinbarungen bereit sind, dann werden die Dinge vorankommen", sagte Dmytro Kuleba. "Wenn es sich um eine Wiederholung ihrer Propaganda handelt, werden die Gespräche erneut scheitern."

Wunschziel ist stabiler Waffenstillstand

"Wenn es sich um eine Wiederholung ihrer Propaganda handelt, werden die Gespräche erneut scheitern." Minimalziel der ukrainischen Seite sei eine Verbesserung der humanitären Lage in von russischen Truppen belagerten Städten wie dem schwer zerstörten Mariupol. Wunschziel sei ein stabiler Waffenstillstand. Kuleba wies erneut auf die roten Linien der ukrainischen Regierung hin: "Wir tauschen nicht Menschen, Land und Souveränität. Unsere Position ist konkret."

Erdogan bei Verhandlungen optimistisch

Erdogan, der gute Beziehungen zu Kiew und Moskau unterhält, hatte sich am Montagabend hingegen optimistisch gezeigt. Die Verhandlungen zwischen der ukrainischen und der russischen Delegation gestalten sich aber äußerst schwierig. Kiew will einen Abzug der russischen Truppen und Sicherheitsgarantien. Moskau fordert einen NATO-Verzicht der Ukraine sowie eine Anerkennung der abtrünnigen ostukrainischen Separatistengebiete als eigene Staaten und der 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim als Teil Russlands.

Selenskyj über Neutralität der Ukraine gesprächsbereit

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte sich zuletzt gesprächsbereit über die von Russland geforderte Neutralität seines Landes gezeigt. Er hatte allerdings betont, über jegliche Einigung in einer Volksabstimmung entscheiden zu lassen. Außerdem hatte er ein persönliches Gespräch mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin gefordert, was der russische Außenminister Sergej Lawrow zuletzt als "kontraproduktiv" zurückgewiesen hatte.

(APA/Red)

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