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LIVE-Blog zur Ukraine am Dienstag: Abwehr russischer Angriffe an mehreren Orten

LIVE-Blog zum Ukraine-Krieg am Dienstag.
LIVE-Blog zum Ukraine-Krieg am Dienstag. ©REUTERS/Alexander Ermochenko
Ukrainische Streitkräfte versuchen an mehreren Orten, Angriffe russischer Einheiten abzuwehren. Man sei dabei, den Vormarsch auf die Großstadt Slowjansk im Gebiet Donezk sowie auf die Kleinstadt Barwinkowe im Gebiet Charkiw zu stoppen. Wir berichten von den Geschehnissen am Dienstag im LIVE-Blog.

Im Gebiet Luhansk im Osten des Landes versuche man die Eindämmung russischer Angriffe rund um die Städte Rubischne mit 60.000, Lyssytschansk mit 100.000 und Popasna mit 20.000 Einwohnern. Aus der Umgebung aller drei Städte meldete die Ukraine regelmäßige Gefechte. Damit wolle man verhindern, dass russische Truppen an ukrainischen Streitkräften vorbeiziehen, hieß es im Lagebericht des ukrainischen Generalstabs, der in der Nacht auf Dienstag auf Facebook veröffentlicht wurde

Gleichzeitig halte die ukrainische Seite die Rundum-Verteidigung der umkämpften und belagerten Hafenstadt Mariupol aufrecht. Auch in der Region Tschernihiw im Norden des Landes sei man dabei, den russischen Vormarsch einzudämmen.

LIVE-Blog zum Ukraine-Krieg am Dienstag

Russische Truppen aus Irpin zurückgedrängt

Rund um Kiew kämpften die für die Verteidigung der Hauptstadt zuständigen Kräfte weiter und kontrollierten die Situation in den Orten Motyschyn, Lisne, Kapitaniwka und Dmytrivka im Westen Kiews. Ukrainischen Angaben zufolge sind aus der Stadt Irpin im Nordwesten Kiews, die lange schwer umkämpft war, russische Einheiten zurückgeschlagen worden. Das teilten der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und der Bürgermeister Oleksandr Markuschyn in zwei separaten Videobotschaften am Montag auf Telegram mit. Markuschyn bat die Einwohner allerdings, noch nicht in die Stadt zurückzukehren, da es dort noch nicht sicher sei.

Die russischen Einheiten seien geschwächt, orientierungslos und ein großer Teil der Truppen sei von der Logistik und den Hauptstreitkräfte abgeschnitten, hieß es weiter. Deswegen versuche Moskau, die sinkende Kampfkraft durch Artilleriefeuer und Raketenangriffe zu kompensieren. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen.

Video von Selenskyj: Situation in Ukraine weiter angespannt

Ungeachtet mancher militärischer Erfolge schätzte Selenskyj die Situation in seinem Land weiter als angespannt ein. Das sagte er in seiner allabendlichen Videoansprache, die in der Nacht auf Dienstag auf Telegram veröffentlicht wurde. Die ukrainischen Verteidiger hätten russische Einheiten aus der Stadt Irpin bei Kiew zurückschlagen können, sagte er. Die Kämpfe dauerten jedoch dort und auch in anderen Landesteilen weiter an.

Russische Truppen hielten den Norden des Kiewer Gebiets unter ihrer Kontrolle, verfügten über Ressourcen und Kräfte, sagte Selenskyj. Sie versuchten, zerschlagene Einheiten wieder aufzubauen. Auch in den Gebieten Tschernihiw, Sumy, Charkiw, Donbass und im Süden der Ukraine bleibe die Lage "sehr schwierig".

Scharfe Kritik an "Warten" auf Chemiewaffeneinsatz Russlands

Erneut forderte er schärfere Sanktionen gegen Russland. Bezüglich eines in Europa diskutierten Embargos russischer Öllieferungen sagte er, dass es nun viele Hinweise gebe, dass eine derartige Verschärfung der Sanktionen gegen Russland nur erfolgen werde, wenn Moskau Chemiewaffen einsetze. "Dafür gibt es keine Worte", sagte Selenskyj. "Denken Sie mal, wie weit es gekommen ist. Auf Chemiewaffen warten", sagte er weiter und stellte die Frage ob nicht alles, was Russland bisher getan habe, bereits ein derartiges Embargo verdiene. Details dazu, woher diese Hinweise stammten, nannte er nicht.

Wagner-Söldnergruppe in Osten der Ukraine verlegt

Nach Ansicht britischer Geheimdienste ist die private russische Sicherheitsfirma "Wagner Gruppe" in den Osten der Ukraine verlegt worden. Es werde erwartet, dass sie mehr als 1.000 Söldner, darunter hochrangige Führer der Organisation, einsetzen, um Kampfhandlungen durchzuführen, heißt es in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums unter Berufung auf Geheimdienstinformationen, das am späten Montagabend veröffentlicht wurde.

Aufgrund schwerer Verluste und der weitgehend ins Stocken geratenen Invasion in die Ukraine sei Russland höchstwahrscheinlich gezwungen gewesen, Personal von Wagner für die Ukraine auf Kosten der Operationen in Afrika und Syrien neu zu priorisieren.

Die "Wagner Gruppe" ist nach offiziell unbestätigten Berichten mit der russischen Regierung um Präsident Wladimir Putin verstrickt und soll auch schon in Syrien, der Zentralafrikanischen Republik und auch früher in der Ukraine gekämpft haben. Die Europäische Union hat Sanktionen gegen die Wagner-Gruppe erlassen.

(APA/Red)

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