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Neue Corona-Mutation könnte Impfstoff-Entwicklung gefährden

Bei zwölf Menschen wurde bereits eine mutierte Version des Coronavirus festgestellt.
Bei zwölf Menschen wurde bereits eine mutierte Version des Coronavirus festgestellt. ©pixabay.com (Sujet)
Das Coronavirus ist offenbar unter Nerzen mutiert und bereits auf den Menschen übertragen worden. Das Problem: Die Mutation könnte alle bisher geleisteten Arbeiten zur Entwicklung eines Impfstoffes hinfällig machen, da er nicht wirken würde.

Aus Sorge vor den Folgen für kommende Impfstoffe gegen das Coronavirus werden in Dänemark alle Nerze getötet. Das gab Ministerpräsidentin Mette Frederiksen auf einer Online-Pressekonferenz in Kopenhagen bekannt. Dabei geht es um Millionen von Tieren.

Coronavirus-Mutation in Dänemark entdeckt: Nerze werden getötet

Das Virus sei unter Nerzen mutiert und wurde auf den Menschen übertragen, sagte die Regierungschefin. Das Problem daran sei, dass diese Mutation dafür sorgen könnte, dass ein künftiger Impfstoff nicht seine erhoffte Wirkung entfalte.

Bei zwölf Menschen im Norden Jütlands sei bereits eine mutierte Version des Coronavirus Sars-CoV-2 festgestellt worden, sagte Frederiksen. Zugleich warnte sie davor, dass die Mutation sich nicht nur auf weitere Teile Dänemarks, sondern auch im Rest der Welt ausbreiten könnte. Die Nerzzüchter werden entschädigt, wie Lebensmittelminister Mogens Jensen sagte.

Außenminister Schallenberg dankt Dänemark für rasche Reaktion

Nachdem Dänemark bekannt gegeben hat, alle gezüchteten Nerze wegen des Risikos einer auf den Menschen übertragbaren Mutation des Coronavirus töten, berichtete Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP), umgehend mit seinem dänischen Amtskollegen Jeppe Koffod und dem WHO-Regionaldirektor für Europa Kontakt aufgenommen zu haben. "Wir müssen verhindern, dass Covid-19 zu Covid-20 wird", sagte Schallenberg einem Statement gegenüber der APA.

Er danke den dänischen Behörden daher für ihr rasches und äußerst verantwortungsbewusstes Handeln zum Schutz von uns allen. "Wenn sich dieses mutierte Virus weiter verbreitet, sind alle bisher geleisteten Arbeiten zur Entwicklung eines Impfstoffes hinfällig, er würde schlicht nicht wirken", warnte der Außenminister. Durch dieses konsequente und beeindruckende Agieren könne aber verhindert werden, dass Europa der Ursprung einer neuen Mutations-Welle ist.

Bereits mehrere Personen mit Covid-Mutation infiziert

Bisher sei bekannt, dass sich bereits zwölf Personen im Umkreis von 30 Kilometern mit der neuartigen Covid-Mutation angesteckt haben. Das Problem: Die Mutation des Virus reagiert nur schwach auf Antikörper, weshalb der in Entwicklung befindliche Covid-Impfstoff ineffektiv sein könnte. Aufgrund dieser Gefahr und auf Anraten der staatlichen Seuchenbehörde hat die dänische Premierministerin Mette Frederiksen die Notbremse gezogen und verfügt, dass insgesamt 17 Millionen Nerze getötet werden.

Tötungen von Nerzen wegen Corona gab es bereits im Sommer in den Niederlanden und in Spanien. Jedoch gibt es in den Niederlanden erst einen Stopp aller Zuchtbetriebe zum 1. März 2021 - nur dort, wo das Virus nachgewiesen wurde, kam es zu Keulungen - und in Spanien ist die Züchtung der Tiere von weitaus geringerer Höhe als in Dänemark.

(APA/Red)

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