Neue Corona-Maßnahmen: Friseuren in Ostösterreich entgeht gutes Ostergeschäft

"Es ist eine schlimme Situation, weil das Ostergeschäft wichtig ist", sagte Bundesinnungsmeister Wolfgang Eder zur APA. "Normalerweise ist das eine gute Zeit für Friseure." Vom Handelsverband und der FPÖ kam Kritik zu den geplanten Eintrittstests im Handel ab 7. April. Der ÖGB sorgt sich um schwangere Arbeitnehmerinnen.
Umsatzverluste von 280 Millionen Euro wegen Zutrittstests
Die Zutrittstests bedeuten Umsatzverluste von 280 Millionen Euro pro Woche in Ostösterreich, hieß es vom Handelsverband bezogen auf den Non-Food-Handel. "Zutrittstests in den Geschäften würden kaum etwas an den Corona-Fallzahlen ändern, aber bis zu zwei Drittel aller Umsätze im Handel vernichten", so Obmann Rainer Will. "Diese Regelung wäre für den Handel ein wirtschafts- und arbeitsmarktpolitisches Desaster. Daher lehnen die österreichischen Händler Corona-Eintrittstests kategorisch ab", so Präsident Stephan Mayer-Heinisch. Der Handelsverband forderte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) auf, "ein Machtwort zu sprechen".
FPÖ-Chef Hofer kritisiert Testpflicht im Handel
Auch FPÖ-Chef Norbert Hofer schoss sich auf die geplante Testpflicht im Non-Food-Handel ab 7. April in Wien, dem Burgenland und Niederösterreich ein (negativer Coronatest oder Bestätigung einer nicht länger als sechs Monate zurückliegenden Corona-Infektion). Der Oppositionspolitiker warnte vor weitreichenden Konsequenzen: "Eine Differenzierung zwischen Lebensmittelhandel und dem 'Non Food'-Bereich ist nicht evidenzbasiert. Eine FFP2-Maske, wie sie auch bisher schon vorgeschrieben ist, muss reichen. Zusätzlich gibt es ja auch noch zwei Meter Abstand sowie eine maximale Kundenanzahl im Geschäft - abhängig von der Verkaufsfläche."
Der Eintrittstest führe nur dazu, dass noch mehr im Internet eingekauft werde, ohne dass es Hilfen gebe, so Hofer. Er kritisierte hierbei Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) für ein "unüberhörbares Schweigen" zu der Sache. Den Geschäften fehlten Kunden und Förderungen, wenn sie in der ersten April-Woche wieder öffnen. "Die Folgen sind Kündigungen und Betriebsschließungen ohne zusätzlichen Nutzen in der Pandemiebekämpfung."
ÖGB will schwangere Arbeitnehmerinnen schützen
Der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) sorgte sich wegen der angekündigten generellen FFP2-Maskenpflicht in Innenräumen um schwangere Arbeitnehmerinnen. "Eine sofortige bezahlte Freistellung aller schwangere Arbeitnehmerinnen ist unumgänglich", so ÖGB-Vizepräsidentin und Bundesfrauenvorsitzende Korinna Schumann.
Sie argumentierte damit, dass Schwangere grundsätzlich keine FFP2-Masken tagen dürften und speziell gefährdet seien. "Es muss im Interesse der Bundesregierung sein, dass Frauen und ihre ungeborenen Kinder während der Corona-Pandemie bestmöglich geschützt werden."
(APA/Red)