Nächster Bankomat gesprengt: Bande hält ganz Wien in Atem

In den frühen Morgenstunden des Donnerstags wurde ein Bankomat in einer Postfiliale in der Wagramer Straße in Wien-Donaustadt gesprengt. Der Eingangsbereich des Postamts, das sich in einem ebenerdigen Anbau eines Mehrparteienhauses befindet, wurde dabei völlig zerstört. Wie Polizeisprecherin Anna Gutt gegenüber der APA bestätigte, läuft die Fahndung nach den Tätern auf Hochtouren. Gesucht wird nach zwei Tätern, die Zeugenaussagen zufolge mit einem schwarzen Pkw geflüchtet waren.
Ermittlungen in Richtung international organisierter Kriminalität
"Die Ermittlungen in Richtung international organisierter Kriminalität laufen auf Hochtouren. Das Landeskriminalamt Wien befindet sich in engem Austausch mit den Landeskriminalämtern der anderen Bundesländer und dem Bundeskriminalamt", sagte die Polizeisprecherin. "In Wien gab es bisher acht Taten. Sieben wurden vollendet, eine blieb im Versuchsstadium. Nach den mutmaßlichen Tätern wird intensiv gefahndet."
Zeugen des Vorfalls, denen die Täter vor, während oder nach ihrer Flucht aufgefallen sind, werden ersucht, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen. Hinweise (auch anonym) nimmt das Landeskriminalamt Wien, unter der Telefonnummer 01-31310-33800 entgegen.
Postfiliale in Wien-Donaustadt Ziel von Bankomat-Sprengern
Der Alarm wurde um 4.15 Uhr ausgelöst. Ein Großaufgebot der Polizei rückte umgehend aus, zudem wurde ein Polizeihubschrauber zur Fahndung eingesetzt. Die Spurensicherung war am Donnerstagvormittag noch im Gange. Ob die Täter Bargeld erbeuten konnten, ist derzeit nicht bekannt.
Bankomat-Sprengungen häufen sich in Österreich
Der Vorfall reiht sich in eine Serie ähnlicher Taten ein, die sich in den vergangenen Wochen und Monaten in Österreich gehäuft haben:
12. Februar: Drei Männer versuchten, einen Bankomaten am Wienerberg in Favoriten zu sprengen. Die Sprengladung zündete jedoch nicht, woraufhin die Täter auf einem weißen Motorrad flüchteten.
8. Februar: Ein Geldautomat in der Guglgasse in Wien-Simmering wurde erfolgreich gesprengt. Ermittler vermuten eine niederländische Tätergruppe hinter der Tat.
21. Jänner: In Wien-Liesing wurde ein Bankomat in einem Einkaufszentrum im Kaufpark Alt-Erlaa zerstört. Fünf Täter flohen mit Motorrollern.
4. Jänner: Der erste Fall des Jahres ereignete sich im Exenbergerweg in Simmering, wo vier Täter mit zwei Motorrädern flüchteten.
Zuvor hatte es jedoch schon zumindest seit vergangenem Herbst immer wieder Bankomat-Sprengungen in Wien bzw. generell in Ostösterreich gegeben, und auch hier nahm die Serie zuletzt an Fahrt auf: Erst Dienstagfrüh richteten Bankomat-Sprenger am Bahnhof Korneuburg im Wiener Umland erheblichen Sachschaden an. Am vergangenen Samstag sprengten drei Unbekannte im Foyer einer Postfiliale einen Geldausgabeautomaten im Salzburger Stadtteil Aigen und flüchteten mit einem Motorroller. In Neusiedl am See gab es eine einschlägige Tat in der Nacht auf den 7. Februar, und ebenfalls gegen 3.30 Uhr, zwei Tage zuvor, in der Nacht auf Mittwoch, eine weitere im Foyer einer Bankfiliale in Gänserndorf, wobei mutmaßlich vier Täter zwei Geldausgabeautomaten zerstörten.
Täter oft auf Motorrädern unterwegs: Ermittlungen laufen
Die Muster der letzten Bankomat-Sprengungen weisen Gemeinsamkeiten auf: Mehrere Täter, oft auf Motorrädern oder Motorrollern unterwegs, agieren meist in den frühen Morgenstunden. In einigen Fällen wurden niederländische Banden als Verdächtige genannt, offizielle Bestätigungen stehen jedoch noch aus. Einen vermuteten Zusammenhang zwischen einzelnen Taten kommentiert die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht.
(APA/Red)