Mutmaßlicher Messerstecher aus U3 "kann sich nicht erinnern"

Während einer Fahrt mit der U3 am 17. November ist einem 21-Jährigen ein Messer in die Brust gerammt worden. Der Streitgrund mit dem Täter waren anscheinend die Hunde des Opfers. Der junge Mann erlitt eine Stichwunde nahe dem Herzen, wurde aber nicht lebensgefährlich verletzt (mehr Hintergrundinformationen hier).
Messerstich in U3: Tatverdächtiger gefasst
Zahlreiche Fahrgäste wurden in der U3 Zeuge der Bluttat. Am Dienstag wurde schließlich ein mutmaßlicher Täter verhaftet. “Aufgrund der guten Personenbeschreibung war es durch polizeiliche Erhebungen rasch möglich, einen möglichen Verdächtigen auszuforschen,” so Polizeisprecherin Regina Steyrer auf Anfrage von Vienna Online.
Der Zugriff erfolgte in der Rugierstraße in Wien 22 durch ein Team der Sondereinheit Wega. Der 22-jährige Beschuldigte, Tommy B., wurde, nachdem er das Stiegenhaus betreten hatte, durch die Einsatzkräfte festgenommen.
Die Einvernehmung des Mannes wurde noch nicht durchgeführt, weitere Ermittlungen laufen.
Erinnerung durch Tabletten eingeschränkt
“Ich kann mich nicht erinnern, ich habe Tabletten geschluckt gehabt.” Das hat der 22 Jahre alte mutmaßliche U-Bahn-Messerstecher bei der Befragung durch dieWiener Polizei am Dienstag nach seiner Festnahme behauptet. Auch eine Zeugin, die 22-jährige Ehefrau des Opfers, sagte, der Festgenommene stand “bei der Tat im Drogenrausch”. Der Mann wurde von derWiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (WEGA) überwältigt, nachdem er das Stiegenhaus an seiner Wohnadresse in der Rugierstraße betreten hatte.
Streit war Auslöser für Attacke
Der Auslöser für den Angriff war nach Angaben der Zeugin ein Wortwechsel wegen der beiden Hunde, die das Paar bei sich hatte. Der Mann, den sie als “Tommy” aus der Obdachlosen- und Suchtgiftszene kannten, habe sie wegen der Tiere angesprochen. Er wollte angeblich einen der beiden Hunde haben. Doch dazu schwieg sich der 22-Jährige bisher aus.
Laut Zeugin habe er ein Springmesser gezückt und zugestochen. Die Attacke ereignete sich in einem Richtung Simmering fahrenden Zug der U3 zwischen den Stationen Stubentor und dem Bahnhof Wien-Mitte im Bezirk Landstraße. Der 21-Jährige erlitt eine Stichwunde nahe dem Herzen, schwebte allerdings nicht in Lebensgefahr.
Das Opfer bemerkte im Schock vorerst auch nichts von der Stichverletzung: Er und seine Frau verließen gleichzeitig mit dem Verdächtigen den Zug. Während der Angreifer flüchtete, brachte die 22-Jährige ihren blutenden Mann zur Stationsaufsicht, deren Mitarbeiter die Behörden verständigten. Die Rettung lieferte den 21-Jährigen ins Krankenhaus ein