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Missbrauchsverdacht in Höchst: Ex-Schulleiter angeklagt

Die Staatsanwaltschaft am Landesgericht Feldkirch erhob Anklage.
Die Staatsanwaltschaft am Landesgericht Feldkirch erhob Anklage. ©VOL.AT/Rauch/Pixabay
62-jähriger Lehrer einer Höchster Privatschule soll zwei unmündige Buben sexuell missbraucht haben. Anklageschrift der Staatsanwaltschaft ist nicht rechtskräftig.
Verdacht: Zwei Schüler von Lehrer missbraucht
"Es macht uns fassungslos"

Von Seff Dünser/NEUE

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Am 16. Dezember hat die Staatsanwaltschaft Feldkirch am Landesgericht Feldkirch Anklage gegen den Untersuchungshäftling erhoben. Das teilte gestern auf Anfrage Gerichtssprecher Norbert Stütler mit. In der Anklageschrift werde dem 62-jährigen Pädagogen vorgeworfen, er habe zwei unmündige Buben sexuell missbraucht, die unter seiner Aufsicht gestanden seien, sagte Stütler. Die mutmaßlichen Opfer seien nun neun und elf Jahre alt.

Unschuldsvermutung

Die Staatsanwaltschaft legt dem unbescholtenen Angeklagten schweren sexuellen Missbrauch von Unmündigen, sexuellen Missbrauch von Unmündigen, Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses und pornografische Darstellung Minderjähriger zur Last. Der Strafrahmen beträgt für den Fall eines Schuldspruchs gemäß der Anklage ein bis zehn Jahre Gefängnis. Für den Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung. Die Anklageschrift ist nicht rechtskräftig. Dagegen kann innerhalb von 14 Tagen Einspruch am Oberlandesgericht Innsbruck erhoben werden.

Dem Vernehmen nach handelt es sich bei den beiden mutmaßlichen Opfern um ehemalige Schüler des beschuldigten Lehrers, der in Höchst eine private Schule geleitet hat. Stütler machte dazu am Mittwoch keine Angaben. Der Pressesprecher des Landesgerichts beantwortete auch die Frage nicht, ob es auch an der Höchster Schule zu angeklagten Übergriffen gekommen sei.

Ein Vorfall soll sich an der Schule ereignet haben, verlautete es im Ermittlungsverfahren aus informierten Kreisen. Demnach wurde der Lehrer verdächtigt, er habe einen Schüler unangemessen berührt, der auf seinem Schoß gesessen sei. Der Beschuldigte soll dazu angegeben haben, er habe die Intimsphäre des Buben versehentlich und ohne sexuelle Motivation verletzt.

Teilweise geständig

 Teilweise schwer missbraucht haben soll der geschiedene Unterländer ab Herbst 2018 einen anderen seiner damaligen Schüler außerhalb der Schule bei privaten Unternehmungen. Zu einer der Taten sei es während eines Badeausflugs in einem Lindauer Hallenbad gekommen, heißt es. Dazu soll der Beschuldigte teilweise geständig sein.

Der Tatverdächtige wurde am 23. September bei einer Hausdurchsuchung festgenommen. Bei einer Haftverhandlung soll der damalige Verteidiger des Beschuldigten damit argumentiert haben, sein Mandant sei zu den behaupteten Tatzeiten zurechnungsunfähig und daher schuldunfähig gewesen. Denn der 62-Jährige leide an einer manisch-depressiven Erkrankung.

Dieser Bericht erschien zuerst in der NEUE Vorarlberger Tageszeitung

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