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Massentest in Wien: Alles bereit für den Start am Freitag

Auch das Heer hilft bei der Umsetzung der Massentests.
Auch das Heer hilft bei der Umsetzung der Massentests. ©APA/HERBERT NEUBAUER
Der Weg ist frei für die Massentests in Wien. Ab Freitag werden die Schnelltests an drei Standorten durchgeführt, pro Tag können bis zu 150.000 Personen getestet werden.
100.000 Anmeldungen für den Massentest in Österreich

In Wien hat am Donnerstag in der Stadthalle der Probebetrieb für die am Freitag beginnenden Corona-Massentests gestartet. Im Rahmen eines Pressetermins wurden vom mit der Durchführung beauftragen Bundesheer die Organisation und die Abläufe präsentiert. Daran nahmen auch Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) und Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) teil. Hacker betonte: "Ich bin sehr zufrieden, dass wir den Zeitplan einhalten können."

Anschober nutze die Gelegenheit, um einen Überblick über das aktuelle Infektionsgeschehen in Österreich zu geben. "Wir haben die Situation, dass wir mittlerweile doch sehr deutlich sinkende Zahlen in Österreich haben. Auch heute wieder geht der Trend nach unten. Wir sehen, dass wir konstant sinken. Das ist genau das Ziel gewesen. Wir sinken allerdings in einem relativ langsamen Tempo. Das heißt, in Summe sind die Zahlen noch beachtlich hoch, sehr hoch sogar." Der Minister ermahnte, dass dieser Trend in den nächsten Tagen und Wochen "sehr konsequent" fortgesetzt werden müsse.

Massentest in drei Testzentren in Wien

Ab morgen, Freitag, bis zum 13. Dezember können sich die Wienerinnen und Wiener an drei Standorten testen lassen. Die Testzentren sind neben der Stadthalle in der Messe Wien und der Marx-Halle eingerichtet. Insgesamt werden 286 Testlinien für Schnelltests und 20 für PCR-Tests installiert. Der Betrieb findet täglich von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr statt. Die Kapazität an den drei Standorten sind insgesamt für bis zu 150.000 Testungen pro Tag ausgelegt.

Die Terminvereinbarung ist obligatorisch und ist unter "www.oesterreich-testet.at" möglich. Dort müssen Name, Adresse, Sozialversicherungsnummer und auch eine Kontaktmöglichkeit angegeben werden. Das Testergebnis kann man sich entweder per Mail oder per SMS schicken lassen. Die Anmeldeplattform ist gestern, Dienstag, vorübergehend aufgrund einer Datenleck-Gefahr vorübergehend von Netz genommen worden. Mittlerweile sind die Probleme behoben worden und Anmeldungen sind wieder möglich.

Prozedere dauert knapp 20 Minuten

Die Kräfte für den Massentest-Einsatz bereitzustellen, sei eine große Herausforderung für das Bundesheer, betonte Generalstabschef Robert Brieger beim Probelauf in der Wiener Stadthalle. Wobei es genaugenommen schon der Ernstfall ist. Denn es werden dort bereits jene Menschen untersucht, die ab morgen im Einsatz sind - also vor allem Soldaten, aber auch zivile Helfer. 220 sollen das heute sein. Die Prozedur für Besucher wird insgesamt knapp 20 Minuten dauern.

In der Stadthalle wurde zu diesem Zweck ein Einbahnsystem mit verschiedenen Aus- und Eingängen errichtet. Die Gäste erhalten beim Eintritt eine FFP2-Maske. Mit dieser dürfen sie sich dann in die "heiße Zone" im Inneren der Stadthalle begeben. Im Zentrum der großen Halle D, also dort, wo sich bei großen Konzerten der Stehplatzbereich befindet, wurden einzelne Bereiche mit Heeresplanen abgetrennt.

Die Szenerie erinnert auf den ersten Blick an eine Festwochen-Performance: In den jeweiligen Boxen sitzen an einzelnen Tischen maskierte Menschen in weißen oder blauen Ganzkörperschutzanzügen. Die eintreffenden Probanden begeben sich von einer Station zur anderen, um ihre Daten abzugeben, sich auf Anordnung zu schnäuzen, den Testabstrich über sich ergehen zu lassen, zu warten und das Testergebnis zu erfahren.

PCR-Test nach positivem Schnelltest

Ist dieses negativ, ist die Sache erledigt. Ist der Antigen-Schnelltest positiv, muss man sich zur PCR-Teststation begeben. Dieser Bereich wird nicht vom Bundesheer, sondern von der Wiener Gesundheitsbehörde betreut. 20.000 Menschen sollen in der Stadthalle pro Tag getestet werden können.

Menschen, die sich zu einem der Wiener Standorte begeben, müssen sich zuvor online anmelden. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) bekräftigte heute, dass auch an der Einrichtung einer Telefonhotline gearbeitet wird. Diese soll mehrsprachig angeboten werden. Die Ursachen für die IT-Probleme im Online-System würden derzeit von der zuständigen Firma geklärt, berichtete er. Man habe auch sofort die Datenschutzkommission verständigt, da Gesundheitsdaten besonders sensibel seien.

Die Anwesenden appellierten am Donnerstag einmal mehr zu einem Besuch der Teststraßen. "Nehmen wir gemeinsam diese Testmöglichkeit wahr", sagte etwa Innenminister Karl Nehammer (ÖVP). Auch Gesundheitsstadtrat Hacker befand: "Ich glaube, das ist eine wichtige Maßnahme."

Samariterbund mit 500 Mitarbeitern im Einsatz

Der Samariterbund Wien stellt rund 500 MitarbeiterInnen für die Massentests zur Verfügung, die mit 4. Dezember an den drei Standorten Messe Wien, Marxhalle und Stadthalle starten werden.

"Eingesetzt werden rund 350 SanitäterInnen, MedizinstudentInnen und anderes medizinisch qualifiziertes Personal, das mit der Abnahme der Nasen- bzw Rachenabstriche im Einsatz sein wird. Darüber hinaus werden rund 140 weitere geschulte MitarbeiterInnen mit der Durchführung der PCR Tests eingesetzt sein, die im Falle eines positiven Schnell-Testergebnisses dieses sofort vor Ort überprüfen. Weiters werden zehn Ärzte des Samariterbund Wiens die Massentests unterstützen", erklärt Susanne Drapalik Präsidentin und Chefärztin des Samariterbund Wiens.

(APA/red)

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