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Maskenpflicht nun in ganz Paris - Zahlen steigen weiter

Beim Joggen oder Radfahren muss keine Maske getragen werden
Beim Joggen oder Radfahren muss keine Maske getragen werden ©APA (AFP)
Seit Freitag müssen die Menschen in ganz Paris auch unter freiem Himmel eine Maske tragen - doch die Regeln sind nicht so streng wie ursprünglich vorgesehen.
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Wer eine körperliche Aktivität wie Joggen oder Radfahren ausübe, bleibe von der Maskenpflicht befreit, teilte die Pariser Polizeipräfektur am Freitag mit. Man werde die neue Regel nun vorerst im Rahmen einer Aufklärungskampagne umsetzen.

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Zuvor hatte das Pariser Rathaus gegen die Maskenpflicht auf dem Rad protestiert. "Wir halten es für eine schlechte Entscheidung", sagte Vizebürgermeister Emmanuel Gregoire dem Sender BFM Paris. "Es schreckt davon ab, ein Fahrrad zu benutzen. In diesem Punkt sind wir nicht einer Meinung." Die Polizeipräfektur lenkte kurze Zeit später ein.

Reisewarnung für Großraum Paris

In Paris galt bereits zuvor in weiten Teilen der Innenstadt eine Maskenpflicht unter freiem Himmel. Allerdings handelte es sich bei den Masken-Zonen um einen unübersichtlichen Fleckerlteppich. Nur an wenigen Orten in der Stadt gab es Schilder, die auf die Verpflichtung hinwiesen. Häufig war den Pariserinnen und Parisern gar nicht klar, wo nun Maskenpflicht herrschte und wo nicht.

Die neue Maskenpflicht gilt nun auch in den an Paris grenzenden Departements Hauts-de-Seine, Seine-Saint-Denis und Val-de-Marne. Kinder unter elf Jahren sind von der Pflicht befreit. Die Bundesregierung hat für den Großraum Paris eine Reisewarnung wegen steigender Corona-Zahlen ausgesprochen.

"Exponentielles Wachstum"

Die Zahl der Neuinfektionen nimmt indes weiter rasant zu: Am Freitag meldete die Gesundheitsbehörde knapp 7.400 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Es handle sich um ein "exponentielles Wachstum". Am Donnerstag hatte die Zahl der Neuinfektionen bei rund 6.100 gelegen, am Mittwoch bei 5.400.

Es handelt sich um die höchste Zahl bestätigter Neuinfektionen innerhalb eines Tages seit Einführung von Corona-Tests im großen Maßstab in Frankreich. Innerhalb der vergangenen sieben Tage waren in dem Land fast 900.000 Tests vorgenommen worden. Der Anteil positiver Tests lag in dieser Zeit bei 3,9 Prozent. Frankreich ist mit mehr als 30.500 Todesfällen eines der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder Europas.

Neuinfektionen in Italien gestiegen

In Italien ist die Zahl der Neuinfizierten unterdessen wieder gestiegen. Von Donnerstag auf Freitag wurden binnen 24 Stunden 1.462 Neuansteckungen gemeldet, nach 1.411 am Vortag. Neun Menschen starben in 24 Stunden nach einer Infektion mit SARS-CoV-2, am Vortag waren es fünf gewesen.

35.472 Menschen sind seit Ausbruch der Epidemie in Italien am 20. Februar mit oder am Coronavirus gestorben. Die Zahl der noch aktiven Fälle lag bei 23.035, jene der in Spitälern behandelten Covid-19-Patienten stieg von 1.131 auf 1.178. Auf der Intensivstation befanden sich am Freitag 74 Patienten, am Vortag waren es 67. In Heimquarantäne befinden sich derzeit 21.783 Menschen. Die Zahl der offiziell genesenen Corona-Infizierten stieg auf 206.902.

Sorge wegen Sardinien-Urlauber

Inzwischen wächst die Sorge wegen der zunehmenden Zahl von Urlaubern, die sich auf Sardinien infiziert haben. Der Zivilschutz arbeitet an einem Plan für die Heimkehr an Bord von Schiffen und Sonderflügen Dutzender Touristen und Arbeitnehmer, die positiv auf das Covid-19 getestet wurden und sich in Urlaubsorten auf Sardinien unter Quarantäne befinden. Die Luftbrücke soll Touristen nach Hause zu führen, ohne Gefahr, dass es zu weiteren Ansteckungen komme.

Mehrere Promis, darunter Fußballer, Fernsehleute und Starlets des Showgeschäfts meldeten, sich in Lokalen, oder Ansammlungen auf der Urlaubsinsel angesteckt zu haben. Viele gaben zu, sich unvorsichtig verhalten zu haben. 21 Mitarbeiter des inzwischen geschlossenen Lokals "Phi Beach" in Baja Sardinia an der Costa Smeralda wurden positiv auf das Covid-19 getestet.

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(APA/dpa)

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