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Mann soll trotz positivem Corona-Test operiert worden sein

Corona spielt für einen Prozess eine Rolle, der am Donnerstag begann.
Corona spielt für einen Prozess eine Rolle, der am Donnerstag begann. ©APA/HELMUT FOHRINGER (Symbolbild)
Am Donnerstag fiel der Startschuss für einen Prozess gegen einen jungen Mann. Der Vorwurf: Er soll unter anderem im vergangenen Jahr trotz positivem Covid-19-Test eine Operation durchführen haben lassen.
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Am Landesgericht Klagenfurt hat am Donnerstag, 10. Juni ein Prozess gegen einen 25-jährigen Mann wegen vorsätzlicher Gefährdung durch übertragbare Krankheiten begonnen. Dem Angeklagten aus dem Bezirk Villach-Land wurde vorgeworfen, im November und Dezember 2020 trotz positivem Covid-19-Test die Heimquarantäne und das Kontaktverbot missachtet zu haben und eine Operation in einem Krankenhaus durchführen haben lassen. Der Angeklagte plädierte auf nicht schuldig, der Prozess wurde vertagt.

Covid-19-Ansteckung soll bei Autofahrt erfolgt sein

Angesteckt soll sich der Mann bei einer Autofahrt mit einer Freundin Ende November haben. Eine Maske trug er dabei nicht: "Wir haben uns beide gesund gefühlt", gab der Mann an. Nachdem er von der Erkrankung der Freundin erfahren hatte, ließ er einen PCR-Test durchführen. "Man sagte mir bei der Teststraße, dass ich nach 48 Stunden ein Ergebnis bekomme", so der 25-Jährige. Fünf Tage später habe er noch immer kein Ergebnis gehabt und rief bei der Bezirkshauptmannschaft an. "Zuerst sagte der Mann am Telefon mir, dass ich positiv bin. Nachdem ich aber meine Sozialversicherungsnummer angab und meinen Namen buchstabierte, meinte er, dass der Test doch negativ sei."

Ärztin soll über positiven Test informiert haben

Am selben Abend wurde der Mann von einer Ärztin telefonisch kontaktiert. Diese teilte ihm ein positives Testergebnis mit. Er zweifelte jedoch am Ergebnis und ließ am nächsten Tag einen Antigen-Test in einer Apotheke durchführen - das Ergebnis war negativ. Der Arzt soll dabei die Gültigkeit des Tests erwähnt haben. Daraufhin kam der Angeklagte auch mit seiner Mutter in Kontakt.

Antigen-Test soll nicht positiv gewesen sein

Bei einem Telefonat mit einem Klagenfurter Krankenhaus habe der Mann noch vor seiner Knie-Operation die Vorkommnisse geschildert, sagte er. Dabei soll eine Mitarbeiterin gesagt haben, dass er kommen soll, "weil ich bei der Aufnahme ohnehin getestet werde." Der durchgeführte Antigen-Test war negativ. Nachdem der 25-Jährige nach der Operation von Polizeibeamten telefonisch über einen Quarantäne-Bescheid informiert worden war, führte das Krankenhaus einen positiven PCR-Test durch.

Prozess wurde vertagt

Richter Manfred Herrnhofer erklärte dem Angeklagten, dass das Telefonat mit der Ärztin die letzte amtliche Meldung war und somit das positive Testergebnis zähle. "Ob davor jemand sagt, dass der Test positiv oder negativ ist, ist egal", so der Vorsitzende. Der CT-Wert des ersten PCR-Test betrug 24, was als hochansteckend gilt. Der Prozess wurde schließlich vertagt.

(APA/Red)

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