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Leiche im Müll: Prozess gegen vier Slowaken beginnt in Wien

Der Prozess gegen die Tatverdächtigen soll zwei Tage dauern.
Der Prozess gegen die Tatverdächtigen soll zwei Tage dauern. ©pixabay.com
Im März entdeckte Grazer Müllabfuhr die Leiche eines Mordopfers im Müll. Der 58-jährige obdachlose Slowake soll in Wien von vier Bekannten in einem Hotelzimmer umgebracht worden sein. Nun startet der Prozess.
Obduktion: Schwere Halsverletzung
Vier Festnahmen erfolgt
Leiche lag in Müll aus Wien

Die fünf Obdachlosen waren gemeinsam unterwegs, gingen betteln und mit dem Geld mieteten sie sich in einem Hotel in Rudolfsheim-Fünfhaus ein. In der Nacht auf 17. März 2017 gerieten die vier Slowaken allerdings mit ihrem Landsmann in dem Zimmer in Streit – auch Alkohol dürfte im Spiel gewesen sein – und brachten den Kumpanen um. Im Hotelzimmer versuchten sie, sämtliche Spuren zu vernichten. Das dortige Personal bekam von der Bluttat zunächst nichts mit. Nach der Tat brachte das Quartett den Toten in einen nahegelegenen Müllcontainer.

Am 22. März um 3.30 Uhr wurde der Tote in dem Müllentsorgungsbetrieb in Graz entdeckt. Die Leiche war durch die Behandlung im Müllwagen übel zugerichtet. Bei der Obduktion stellte die Gerichtsmedizin schwere Halsverletzungen fest, die dem Opfer noch zu Lebzeiten zugefügt worden waren. Die Ermittlungen ergaben, dass der Tote mit einer Abfalllieferung aus Wien gekommen war.

Slowake lebte schon länger in Wien

Der 58-jährige Slowake hatte sich bereits mehrere Jahre in der Bundeshauptstadt aufgehalten und war in unregelmäßigen Abständen in Schlafstellen und Betreuungseinrichtungen für Obdachlose vorstellig geworden. Auf dieses Umfeld konzentrierten sich die Ermittlungen, die Polizei stieß dabei auf den Zeugen, der angab, dass der Tote zuletzt häufig mit einem slowakischen Pärchen unterwegs gewesen war.

Ungereimtheiten bei der Vernehmung

Der Mann und die Frau wurden dann auch von Ermittlern als Zeugen einvernommen und befragt, wo sie den 58-Jährigen zuletzt gesehen haben. Vom Hotel, in dem der Mann getötet worden war, erzählten sie nichts. Nach der Vernehmung ergaben sich Ungereimtheiten. Anhand von Spuren – unter anderem im Hotelzimmer – und einer Fülle von Indizien wurden schließlich europäische Haftbefehle ausgestellt.

Zwei Tatverdächtige in der Slowakei festgenommen

Zielfahnder des Bundeskriminalamtes forschten die beiden in ihrer Heimat aus, sie wurden festgenommen. In weiterer Folge identifizierte die Polizei auch die beiden Mittäter, zwei weitere Slowaken. Die Männer und die Frau beschuldigten sich bei den Einvernahmen gegenseitig.

Der Prozess startet am Dienstag und ist für zwei Tage anberaumt. Den Vorsitz des Schwurgerichts übernimmt Richter Norbert Gerstberger.

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