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Lebensmittel-Diskonter Penny will Bio-Sortiment verdoppeln

Im Laufe des ersten Quartals 2021 sollen es rund 140 Bio-Produkte werden.
Im Laufe des ersten Quartals 2021 sollen es rund 140 Bio-Produkte werden. ©APA
Der Lebensmittel-Diskonter Penny will sein Bio-Sortiment verdoppeln. Im Laufe des ersten Quartals 2021 sollen es rund 140 Bio-Produkte werden.

Der Lebensmittel-Diskonter Penny spürt hierzulande mehr Kundennachfrage nach Bioprodukten und baut deswegen sein Angebot kräftig aus. "Das Bio-Sortiment wird verdoppelt. Im Biobereich haben wir viel Nachholbedarf", sagte der Penny-Österreich-Ko-Geschäftsführer Ralf Teschmit im APA-Gespräch.

140 Bio-Produkte sollen angeboten werden

Derzeit bietet Penny rund 70 verschiedene Produkte unter der Bio-Eigenmarke "Echt Bio" an, im Laufe des ersten Quartals 2021 sollen es rund 140 Bio-Produkte werden. Ab dieser Woche gibt es beim Diskonter auch Rindfleisch und faschiertes Rindfleisch in Bio-Qualität.

"Wir bemerken, dass unsere Kundinnen und Kunden vermehrt auf ihre Ernährung achten - Corona verstärkt diesen Trend", sagte der Penny-Österreich-Chef. "Insbesondere das Bio-Sortiment entwickelt sich sehr positiv." Ziel sei es "eine möglichst breite Auswahl" an biologischen Produkten "zu einem fairen Preis" anbieten zu können.

Teschmit ist seit Herbst 2016 Geschäftsführer von Penny Österreich. Änderungen beim Marktauftritt und Sortiment sollen den Abstand zu den Diskont-Mitbewerbern Hofer und Lidl verringern. Hofer verfügt über einen Marktanteil im heimischen Lebensmitteleinzelhandel von ungefähr 20 Prozent, Lidl liegt bei 6 Prozent und Penny bei 4 Prozent.

Penny als einziger Diskonter mit Fleischhauer

"Penny ist der einzige Diskonter mit Fleischhauer. Das ist ein starkes Differenzierungsmerkmal", so Teschmit. In über 200 von 300 Penny-Filialen gibt es einen Fleischhauer, dies versucht der Diskonter in einer aktuellen Werbekampagne bekannter zu machen. Auch der hohe Anteil an Markenartikeln ist für den Penny-Manager ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber den Mitbewerbern. 60 Prozent des Umsatzes machte der Diskonter zuletzt mit Markenprodukten, 40 Prozent mit Eigenmarken. Penny hat auch in den vergangenen Jahren aufgrund der Kundennachfrage das Frischesegment ausgebaut. Zwischen 2017 und 2020 wurde die Anzahl der Artikel in der Obst- und Gemüseabteilung um 10 Prozent erhöht.

Im Jahr 2003 und 2004 flaggte Rewe (u.a. Billa, Bipa, Merkur) seine österreichische Diskontschiene Mondo auf den in Deutschland sowie Süd- und Osteuropa aktiven Diskonter Penny um. Nach der Zielpunkt-Pleite im Jahr 2015 sicherte sich Penny sieben Filialen der insolventen Supermarktkette. Penny erzielte 2019 in Österreich mit 300 Filialen und 2.900 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 900 Mio. Euro. In Vorarlberg hat der Diskonter noch gar keine Filiale, in Tirol einen Standort. "Es kommen fünf bis sechs Filialen pro Jahr dazu. Filialen in Tirol und Vorarlberg sind aktuell nicht geplant, wir sehen es uns aber an", so Penny-Österreich-Geschäftsführer Teschmit.

Penny für Vorratskäufe gerüstet: "Die Lager sind voll"

Im März und April lag das Umsatzplus bei Penny in Österreich aufgrund der coronabedingten Vorratskäufe knapp unter 10 Prozent. "Die Mitarbeiter haben seit Beginn der Coronapandemie gewaltiges geleistet", sagte Teschmit. Seit Juli hat Penny Österreich mit Mario Märzinger auch einen zweiten Geschäftsführer. Mögliche Vorratskäufe von Kunden diesen Herbst und Winter werden diesmal die Lebensmittelhändler eher nicht überraschen. "Wir bereiten uns vor. Die Lager sind voll", sagte Märzinger.

Im Rahmen der Kollektivvertragsverhandlungen haben sich Arbeitgeber und Gewerkschaft vergangene Woche auf eine freiwillige Corona-Mitarbeiterprämie von mindestens 150 Euro geeinigt. Betriebe, die es sich wirtschaftlich leisten können, sollen diese Prämie ausschütten. Im Frühjahr gab es bei einigen Lebensmittelhändlern, darunter Penny, bereits eine Coronaprämie für die Mitarbeiter. "Ob es einen Warengutschein oder Geld geben wird, ist derzeit noch in Abstimmung", sagte der Penny-Co-Geschäftsführer Märzinger zum geplanten zweiten Coronabonus.

(APA/Red)

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