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Lebenslust von Kindern "Inspirationsquelle" für Königin Silvia

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Mit einem Zitat der Buchautorin und Landsmännin Astrid Lindgren hat die schwedische Königin Silvia ihre Rede am Mittwochvormittag in der Ovalhalle des Museumsquartiers eröffnet.

Vor rund 150 großteils weiblichen Zuschauern sprach sie rund fünf Minuten über die wichtige Rolle der Kultur in der Arbeit ihrer “World Childhood Foundation”. Die Königin ist überzeugt: “Kunst und Kultur können Kindern ihr Selbstwertgefühl zurückgeben.”

“Liebe kann man lernen. Und niemand lernt besser als Kinder. Wenn Kinder ohne Liebe aufwachsen, darf man sich nicht wundern, wenn sie selber lieblos werden.” Diese Worte von Astrid Lindgren hätten sie “tief berührt”, so Königin Silvia “Sie haben mir die Kraft für meine eigenen Kinder gegeben und auch die Kraft, Kindern zu helfen, die in Angst und Not leben”, sagte die Monarchin.

In einem Slum ihres “zweiten Heimatlandes Brasilien” habe sie eine Frau getroffen, deren Töchter vom Stiefvater sexuell missbraucht wurden und die in einem Haus ohne Fenster und Türen leben musste. Trotzdem habe die Frau versucht, ihre Kinder täglich in die Schule zu schicken. “Der Stolz dieser Frau war die Rettung der Kinder”, zeigte sich die Königin bewegt. Wenn diese Menschen eine solche Kraft aufbringen könnten, “dann sollten auch wir die Kraft besitzen, für die Rechte der Kinder einzustehen”. Alle Kinder hätten das Recht, “aufzuwachsen und sich sozial und intellektuell zu entwickeln.”

Jene Kinder, die sie auf ihren Reisen treffe, seien eine wichtige Inspirationsquelle für ihre Arbeit, erzählte die Monarchin. “Sie besitzen soviel Kraft und Lebenslust, die ihnen mit Hilfe von außen eine gute Möglichkeit gibt, ihre Schwierigkeiten zu überwinden.” Eine wichtige Rolle spiele dabei auch die Kulturvermittlung. Durch Musik, Theater oder eine Zeichnung könnten Kinder nicht nur Lebenslust und Mut zurückgewinnen, sondern auch Dinge ausdrücken, über die sie sonst nicht sprechen würden, ist sie überzeugt.

Sehr erfreut zeigte sich Königin Silvia über das rege Interesse der Österreicher an den “Schweden Wochen” im Museumsquartier. “Es ist eine Möglichkeit zu zeigen, was zum Besten der Schweden gehört”. Sie glaube aber auch an den “Zusammenhalt über die Grenzen hinweg”: “Während meines Besuches in Wien habe ich viele Beweise gesehen, dass unsere Länder einander viel zu geben haben.” Mit einem Appell schloss die Monarchin ihre kurze Rede: “Soviel Kraft wie die Frau im Slum haben wir all, und wir müssen sie für die Kinder nutzen.”

Vor ihrem Auftritt im Museumsquartier hatte die Königin gemeinsam mit der Frau des Bundespräsidenten, Margit Fischer, im Museum auf dem Judenplatz die Ausstellung “Josef Frank – Architekt und Outsider” eröffnet. Museumsdirektor Karl Albrecht-Weinberger würdigte Frank als einen der wichtigsten Architekten und Designer des 20. Jahrhunderts.

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