AA

Lebenslange Haftstrafe für Mord in Wiener Skaterpark

Am Donnerstag wurde der Mordprozess in Wien fortgesetzt.
Am Donnerstag wurde der Mordprozess in Wien fortgesetzt. ©VIENNA.at
Ein mutmaßlicher Dealer ist am 4. Jänner 2014 in einem Skaterpark in Wien-Meidling erstochen worden. Ein 46-Jähriger musste sich am Donnerstag in einem Mordprozess verantworten und wurde zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. 
Beim Mordprozess
Prozess steht bevor
Erste Festnahme
Polizei sucht nach Zeugen
Identität des Toten geklärt
Leiche in Skaterpark gefunden
Mord-Alarm in Wien-Meilding
Neues Gutachten im Prozess

Ein 46-Jähriger, der am 4. Jänner 2014 im Skaterpark Längenfeldgasse in Wien-Meidling einen 49 Jahre alten mutmaßlichen Drogen-Dealer erstochen hatte, ist am Donnerstag im Straflandesgericht zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der Schuldspruch der Geschworenen fiel mit 6:2 Stimmen recht deutlich aus.

Mutmaßlicher Dealer getötet

Den Angeklagte dürfte von Hakan Mustafa B. über einen längeren Zeitraum regelmäßig Drogen bezogen haben. Immer wieder kam es zwischen den Männern zu Streitigkeiten wegen Geldschulden. Mit mehreren tausend Euro soll der Tschetschene bei seinem Dealer in der Kreide gestanden sein. Als der 49-Jährige angeblich sexuelle Handlungen von der 20-jährigen Tochter des Angeklagten verlangte, weil er partout kein Geld zurückbekam, soll dieser angekündigt haben, er werde jenen “begraben”, falls er die Tochter nicht in Ruhe lasse.

Am 4. Jänner trafen sich die Männer in dem unweit einer U-Bahn-Station gelegenen Park und konsumierten zunächst Drogen. Als man wieder auf die Schulden zu sprechen kam, soll Hakan Mustafa B. den Tschetschenen “angelächelt und verarscht” haben. Das erzählte der Angeklagte jedenfalls kurze Zeit nach der Bluttat einem Landsmann, der dazu am heutigen Verhandlungstag als Zeuge befragt wurde.

Brutale Vorgehensweise

Laut Anklage stieß der 46-Jährige Hakan Mustafa B. sein Messer vier bis fünf Mal derart heftig in den Leib, dass zwei Rippen sowie ein Lungenflügel durchstochen wurden. Dabei sollen die Worte “Du hast das bekommen, was du verdient hast” gefallen sein.

Mit Verweis auf die “brutale Vorgangsweise” begründete der vorsitzende Richter Christoph Bauer die Höchststrafe. Der Täter habe seinem Opfer zunächst einen wuchtigen Kopfstoß versetzt und damit die Nase gebrochen, dann mit einem Schal gewürgt und schließlich ein Messer ins Herz gestoßen. Das sei “nicht gerade ein Blutbad”, aber doch eine Tat, die unter Abwägung der Erschwerungs- und Milderungsgründe mit lebenslang zu ahnden sei, sagte Bauer.

Mordprozess in Wien: Lebenslange Haftstrafe

Auf die Frage des Richters, ob er das Urteil verstanden habe und akzeptiere, erwiderte der Tschetschene: “Vielen Dank, ich werde es mir überlegen.” Die Verteidiger Elmar Kresbach und Liane Hirschbrich meldeten nach kurzer Rücksprache mit dem Mann Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an.

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Wien - 12. Bezirk
  • Lebenslange Haftstrafe für Mord in Wiener Skaterpark
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen