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Toter im Skaterpark in Wien-Meidling: Mordprozess geht weiter

In einem Skaterpark in Wien wurde eine Leiche gefunden.
In einem Skaterpark in Wien wurde eine Leiche gefunden. ©APA
Am Donnertsag ist am Wiener Straflandesgericht der Mordprozess um einen im Skaterpark Längenfeldgasse in Wien-Meidling getöteten mutmaßlichen Drogen-Dealer fortgesetzt worden. Der Angeklagte hatte die Bluttat in Zusammenhang mit Halluzinationen gebracht, nun hat der psychiatrische Gutachter Karl Dantendorfer ein Ergänzungsgutachten präsentiert.
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Der 46-jährige, aus Tschetschenien stammende Mann will bei der Unterhaltung mit Hakan Mustafa B., die schließlich eskalierte und letzteren das Leben kostete, plötzlich eine Schlange auf dem Körper seines Gegenüber wahrgenommen haben. Er habe diese mit einer Kopfbewegung “weggeschüttelt”, doch wenig später habe sich der ganze Körper des 49-Jährigen in eine Schlange verwandelt. Er könne sich nicht mehr erinnern, auf den Körper eingestochen zu haben, sagte der Angeklagte.

Halluzinationen lassen sich nicht wegschütteln

In seiner 35-jährigen Praxis habe er noch nie erlebt, dass sich Halluzinationen mittels Kopfbewegungen “wegschütteln” ließen, zweifelte Dantendorfer an diesen Ausführungen. Das Nachtatverhalten – der Tschetschene hatte die Waffe “entsorgt” und seine blutigen Kleider gewechselt, spreche aus seiner Sicht gegen eine “Bewusstseinsstörung, die Zurechnungsunfähigkeit zufolge hatte”, erklärte der Gutachter dem Schwurgericht (Vorsitz: Christoph Bauer).

Streit um Geld, Drogen und die Tochter

Hakan Mustafa B. dürfte den Angeklagten über einen längeren Zeitraum regelmäßig mit Drogen versorgt gehabt haben. Immer wieder kam es zwischen den Männern zu Streitigkeiten wegen Geldschulden. Mit mehreren tausend Euro soll der Tschetschene bei seinem Dealer in der Kreide gestanden sein. Als der 49-Jährige sexuelle Handlungen von der 20-jährigen Tochter des Angeklagten verlangte, soll dieser angekündigt haben, er werde jenen “begraben”, sollte er die Tochter nicht in Ruhe lassen.

Toter in Wiener Skaterpark gefunden

Am 4. Jänner 2014 sollen sich die Männer in dem Skaterpark getroffen und zunächst Drogen injiziert haben. Als man wieder auf die Schulden zu sprechen kam, soll Hakan Mustafa B. den Tschetschenen “angelächelt und verarscht” haben. Das erzählte der Angeklagte jedenfalls kurze Zeit nach der Bluttat einem Landsmann, der dazu am Donnerstag als Zeuge befragt wurde. Laut Anklage stieß der 46-Jährige Hakan Mustafa B. sein Messer vier bis fünf Mal derart heftig in den Leib, dass zwei Rippen sowie ein Lungenflügel durchstochen wurden. Dabei sollen die Worte “Du hast das bekommen, was du verdient hast” gefallen sein. (APA)

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