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Ländle Gesundheitsfonds als Zukunftsmodell

Gesundheitsreferent Landesrat Hans-Peter Bischof (V) stellte am Donnerstag in Schloss Hofen vor Experten das Modell „Vorarlberger Gesundheitsfonds“ vor.

Im Vorarlberger Zentrum für Wissenschaft und Weiterbildung Schloss Hofen in Lochau bei Bregenz haben heute, Donnerstag, Experten auf Einladung des Innsbrucker Instituts für Föderalismus „Föderalistische Lösungen für die Finanzierung des Gesundheitswesens“ diskutiert. Gesundheitsreferent Landesrat Hans-Peter Bischof (V) stellte das Modell „Vorarlberger Gesundheitsfonds“ vor.

„Wir müssen in der Strukturierung unseres Gesundheitswesens neue Wege finden. Vorarlberg geht mit dem Gesundheitsfonds wieder einmal Beispiel gebend voran“, so Bischof. Aufgaben des Gesundheitsfonds seien eine auf alle Partner abgestimmte gesamtheitliche Planung des Gesundheitssystems für das Land Vorarlberg, die Einführung von Modellprojekten und deren Finanzierung. Über diese Einzelprojekte sollen eine stärkere Vernetzung der Spitalversorgung mit der Versorgung im niedergelassenen Bereich und die Finanzierung klar definierter, segmentübergreifender Aufgaben aus einem Guss erreicht werden. Damit soll eine Erhöhung der finanziellen Treffsicherheit und die Vermeidung von Doppelgleisigkeiten an der Schnittstelle Spital/niedergelassener Bereich gegeben sein, ist Bischof überzeugt.

Die Strukturkommission habe einstimmig – also auch mit Einverständnis des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger, aller Bundesländervertreter, Gemeinde- und Städtebundes usw. – grünes Licht für das Vorarlberger Modellprojekt gegeben. Bischof: „Mit der Zustimmung der Strukturkommission zu unserem Modell können wir zeigen, dass durch erhöhte Effizienz neue Herausforderungen im Gesundheitswesen, wie z.B. modernste Medizintechnik oder die demographische Entwicklung, finanziell bewältigt werden können, ohne dass wir den Gesundheitstopf zur Explosion bringen.“ Erste Vernetzungsbeispiele sieht der Landesrat in den Bereichen Palliative Versorgung, Ärztebereitschaft, Prästationäre Diagnostik, Neurologische Rehabilitation und v.a. beim Übergang vom Krankenhaus in die häusliche/ambulante Pflege.

Das Vorarlberger Modell sei eine beispielgebende Initiative zur zunehmend schwieriger werdenden Finanzierung des Gesundheitswesens. Landtagspräsident Manfred Dörler (V) sieht in dem Modell eine taugliche Lösung, eine in den Ländern angesiedelte effiziente Organisation zur Finanzierung des öffentlichen Leistungsangebotes zu ermöglichen: „Damit kann auch dem unter Berufung auf eine gesamtstaatliche Solidarität steigenden Druck nach einer zentralistischen Lösung entgegen gewirkt werden. Dies würde nämlich automatisch zu einem Gestaltungsverlust im Bereich der Länder führen, sagte Dörler. Die Vor- und Nachteile des Vorarlberger Gesundheitsfonds wurden in Lochau u.a. vom Leiter des Föderalismusinstituts, Peter Bußjäger, Sektionschef Harald Gaugg, Geschäftsführer Josef Probst vom SV-Hauptverband und der stellvertretenden Geschäftsführerin des Österreichischen Bundesinstituts für Gesundheitswesen, Michaela Moritz, aufgezeigt.

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