AA

Kurzarbeit in Corona-Krise: Krankenstand könnte für Unternehmer teuer werden

Wer in der Kurzarbeit krank wird, zieht für den Arbeitgeber Probleme nach sich
Wer in der Kurzarbeit krank wird, zieht für den Arbeitgeber Probleme nach sich ©Pixabay (Sujet)
Prinzipiell hat die Regierung eine von der Wirtschaft sehr begrüßte großzügige Regelung zur Kurzarbeit versprochen. Was dabei noch zuwenig thematisiert wurde, ist das Auftreten etwaiger Krankenstände in dieser Zeit.
Corona-Kurzarbeit: Wichtigste Infos
SPÖ kritisiert neue Kurzarbeitsregelung

Ein Problem sei hinsichtlich der Kurzarbeit noch anzusprechen, sagte BDO-Partner und Geschäftsführer Peter Bartos: Üblicherweise unterbricht ein Krankenstand die Kurzarbeit, der Arbeitgeber muss dann die Lohnkosten wieder übernehmen. Das wäre für die von den Schließungen betroffenen Unternehmen ein großes Problem.

Krankenstand bei Kurzarbeit: Arbeitgeber muss zahlen

"Wenn man während der Kurzarbeit in Krankenstand ist, kriegt der Arbeitgeber das Geld nicht ersetzt", so Bartos im Gespräch mit der APA zur üblichen rechtlichen Lage. Das sei weniger ein Problem für die Arbeitnehmer, wohl aber für die Arbeitgeber. Die Krankenkasse springt erst nach sechs Wochen Krankenstand ein.

"Corona-Kurzarbeit": Hoffnung auf Spezialregelung

"Aber der Punkt ist adressiert und wir haben die Rückmeldung, dass er auch eingearbeitet werden soll", ist Bartos zuversichtlich, dass es eine für Firmen verträgliche Lösung geben wird, wenn die gesetzlichen Grundlagen beschlossen werden.

Wünschenswert wäre es auch, wenn Firmen, die Kurzarbeit beantragt haben, Ende März eine Akontozahlung erhalten, und nicht erst wie üblich im April für März (also im Folgemonat) Geld bekommen. Das könnte zu Liquiditätsengpässen führen und wäre für die Stimmung fatal, so Bartos.

Kurzarbeitsgeld anteilig auch bei Krankenstand

Die "Corona-Kurzarbeit" ist noch einmal ein Stück attraktiver geworden. Denn das Arbeitsmarktservice (AMS) übernimmt auch einen Anteil an den Kosten für einen Krankenstand im Rahmen der Kurzarbeit, teilte Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), in einer Aussendung mit.

Wien. Üblicherweise muss ein Arbeitgeber die Lohnkosten übernehmen, wenn sein Mitarbeiter im Rahmen einer Kurzarbeit krank wird. Diesmal soll aber das AMS einen Teil der Kosten für Arbeitszeiten, die aufgrund von Krankenstand entfallen, übernehmen. Gibt es im Unternehmen Kurzarbeit und wird die Arbeitszeit etwa von 40 auf zehn Stunden reduziert, dann werden drei Viertel des Krankenstands vom AMS getragen, ein Viertel zahlt das Unternehmen, heißt es in der Aussendung.

Damit seien die Voraussetzung für Kurzarbeit noch besser geworden, so Mahrer und WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf in der Aussendung. Sie erinnern daran, dass Kurzarbeit unabhängig von Branche und Unternehmensgröße angewendet werden könne. "Wir gehen daher von weiterhin sehr großem Interesse an der Corona-Kurzarbeit aus", wird Kopf in der Aussendung zitiert.

>> Aktuelle News zur Corona-Krise

(apa/red)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Kurzarbeit in Corona-Krise: Krankenstand könnte für Unternehmer teuer werden
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen