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Krankheit: Übergewicht wird von Corona überschattet

Mit Übergewicht gehen verschiedene Gesundheitsrisiken einher.
Mit Übergewicht gehen verschiedene Gesundheitsrisiken einher. ©pixabay.com
Am 4. März findet der World Obesity Day statt, der an den Kampf gegen das Übergewicht erinnern soll. Der Tag wird jedoch von Corona überschattet, mangelnde Bewegung durch den Lockdown tragen zudem zu Übergewicht bei.

Der World Obesity Day an diesem Donnerstag steht im Schatten von Corona, der Kampf gegen Übergewicht bleibe vielfach auf der Strecke. Dabei wären adäquate Therapieangebote wichtiger als je zuvor, betonte das Vorsorgeinstitut SIPCAN (Special Institute for Preventive Cardiology And Nutrition) am Montag. Gerade starkes Übergewicht würde das Risiko für einen schweren Covid-19 Verlauf erhöhen.

Übergewichtige anfälliger bei Corona

Adipöse haben nicht nur ein deutlich erhöhtes Risiko für eine Hospitalisierung bei Corona, sie benötigen auch eher intensivmedizinische Behandlung und weisen ein erhöhtes Todesrisiko auf. Übergewichtige würden sich auch eher infizieren als Normalgewichtige.

In Österreich sei die "Adipositas-Pandemie" in vollem Gange: "Gerade bei Kindern ist die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas nach wie vor am Steigen. Mittlerweile geht man davon aus, dass an Österreichs Schulen in jeder zweiten Schulbank ein übergewichtiges Kind und in jeder Schulklasse ein bis zwei adipöse Kinder sitzen. Auch bei den Erwachsenen sind 41 Prozent übergewichtig bzw. adipös", so Friedrich Hoppichler, Vorstand von SIPCAN und ärztlicher Leiter des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Salzburg.

Kampf gegen Übergewicht immer weniger von Kassen finanziert

Eine Studie von SIPCAN in Kooperation mit der Adipositas Gesellschaft hat die derzeitige Therapiesituation untersucht. Die meisten Angebote finden in privaten Ärztepraxen (40,8 Prozent) und bei Diätologen (30,9 Prozent) sowie im Rahmen einer ambulanten (24,9 Prozent) und stationären (17,6 Prozent) Behandlung in Krankenhäusern statt. Kritisch zu hinterfragen sei, dass in nur knapp einem Fünftel der Institutionen Hilfesuchende von Bewegungsexperten betreut werden.

Laut der Untersuchung geben immer weniger Anbieter an, dass die von ihnen erbrachten Leistungen durch die Krankenkassen oder andere Versicherungsträger mitfinanziert werden (2005: 57 Prozent, aktuell: 38 Prozent). In zwei von drei Fällen muss die Therapie als private Leistung bezahlt werden. "Da auch viele Personen aus den unteren Einkommensschichten an Übergewicht und Adipositas erkranken, ist diese Entwicklung als sehr bedenklich einzustufen", so der Projektleiter der Studie, Manuel Schätzer.

(APA/red)

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